Ende Juli passierte das Umsetzungsgesetz für die NIS2-Richtlinie (NIS2UmsuCG) zur Erhöhung der Informations- und Netzwerksicherheit das Bundeskabinett.
Fast 30.000 Unternehmen aus den nun neu betroffenen Bereichen wie Anbieter öffentlicher elektronischer Kommunikationsnetze oder -dienste, Abwasser- und Abfallwirtschaft, Hersteller bestimmter kritischer Produkte (zum Beispiel Pharmazeutika, medizinische Geräte und Chemikalien), Hersteller von Lebensmitteln, Anbieter von digitalen Diensten wie Plattformen für soziale Netzwerke und Data-Center-Services, Luft- und Raumfahrt, Post- und Kurierdienste und die öffentliche Verwaltung sollten spätestens jetzt reagieren, so Sven Bagemihl, Regional Sales Director CEMEA bei Logpoint, in einem aktuellen Statement.
Bei einem Sicherheitsvorfall müssen sie ab in Kraft treten eine erste Meldung an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) innerhalb von 24 Stunden nach Entdeckung übermitteln. Danach bleiben ihnen 72 Stunden, um einen detaillierten Bericht zu schicken. Unerlässlich für die Erstellung dieser Reports ist nach Einschätzung von Bagemihl die Implementierung eines Information-Security-Management-Systems (ISMS).
Kern eines ISMS sollte ein Security Information and Event Management (SIEM) sein, so der Logpoint-Manager weiter. Eine SIEM-Lösung sammelt über die gesamte IT-Infrastruktur hinweg Meldungen aus den Monitoring-Systemen. Danach werden diese zu Alarmen gebündelt und innerhalb des SIEMs analysiert. Für Security-Analysten sei dies von Vorteil, weil sie schneller zwischen wichtigen und unwichtigen, kritischen und weniger kritischen Vorfällen unterscheiden können.
Besonders mittelständische Unternehmen verfügen jedoch laut dem Fachmann nicht über die nötigen Mittel, um ein Team von Security-Analysten zu beschäftigen. Sie können diese Dienstleistungen bei spezialisierten Anbietern wie Managed-Security-Services-Betreibern (MSS) einkaufen. In einem Security Operation Center (SOC) analysieren diese Experten die Alarme der Systeme. Sie erstellen mit SIEM-Plattformen, die auch noch über Security Orchestration, Automation und Response (SOAR)- und User and Entity Behavior Analytics (UEBA)-Funktionen verfügen, dann die notwendigen Reports. Darüber hinaus leiten sie Gegenmaßnahmen ein, um den Sicherheitsvorfall abzumildern.
connect professional untersucht in einer neutralen und unabhängigen Studie, wie es um die Umsetzung von NIS2 in deutschen Unternehmen steht. Hier können Sie an der anonymen Online-Befragung teilnehmen (ca. zehn Minuten Aufwand) und wenn Sie mögen, auch beim Gewinnspiel mitmachen.