Laut einer aktuellen Barc-Studie im Auftrag von Exasol wächst bei europäischen Unternehmen der Wunsch nach technischer und rechtlicher Hoheit über eigene Datenbestände. Regulatorische Anforderungen, geopolitische Risiken und Sicherheitsbedenken sollen dabei zentrale Treiber sein.
Die von Exasol gemeinsam mit A1 Digital und Dataciders beauftragte Studie zur Datensouveränität zeigt, dass europäische Unternehmen zunehmend Wert auf Kontrolle über ihre Daten legen. Laut Umfrage unter 295 Entscheidungsträgern aus verschiedenen Branchen bewerten 84 Prozent das Thema als wichtigen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Für 70 Prozent habe die Bedeutung in den letzten ein bis zwei Jahren zugenommen.
Als maßgebliche Auslöser nennen die Befragten unter anderem strengere regulatorische Vorgaben wie DSGVO und EU Data Act sowie zunehmende Cyberrisiken und politische Unsicherheiten – insbesondere im Hinblick auf US-amerikanische und chinesische Cloud-Anbieter.
36 Prozent der Befragten gaben an, künftig verstärkt auf lokale oder regionale Anbieter setzen zu wollen. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in der DACH-Region: Hier planen 41 Prozent eine Abkehr von außereuropäischen Technologien, während dies global nur auf etwa ein Viertel der Unternehmen zutreffe.
Ein zentrales Ziel sei die Reduktion von Abhängigkeiten – insbesondere von US-amerikanischen Public-Cloud-Diensten, die laut 40 Prozent der Teilnehmer ein potenzielles Risiko darstellen.
Laut Studie setzen 51 Prozent der Unternehmen bereits auf hybride Architekturen – also eine Kombination aus Public- und Private-Cloud-Lösungen. Parallel dazu gewinnt die Modernisierung bestehender On-Premises-Infrastrukturen an Bedeutung, vor allem bei sensiblen oder strategischen Datenbeständen. Besonders schützenswert gelten personenbezogene Mitarbeiterdaten (59 Prozent), Kundendaten (53 Prozent), Finanzinformationen (48 Prozent) sowie Daten für KI-Anwendungen und ERP-Systeme.
Die Studienautoren empfehlen Unternehmen, den Umgang mit Daten als strategisches Thema zu betrachten. Eine Bestandsaufnahme und Klassifikation kritischer Daten sowie der gezielte Einsatz souveräner, hybrider Systeme sollen laut Barc die Grundlage für eine zukunftsfähige Datenstrategie bilden. „Es geht um digitale Selbstbestimmung – und damit um nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells“, erklärt Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer von Barc.
Über die Studie |
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Die Studie basiert auf einer quantitativen Online-Befragung, die im April 2025 durchgeführt wurde. Ziel der Umfrage war es, ein detailliertes Verständnis der aktuellen Relevanz und strategischen Bedeutung von Datensouveränität in Unternehmen zu gewinnen. Insgesamt nahmen 295 Personen an der Umfrage teil. Die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen und waren global verteilt, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Europa. |