Das dänische Unternehmen Corti hat eine Plattform vorgestellt, die erstmals in Europa Sovereign-Cloud-Fähigkeiten integrieren soll. Dadurch könne der Einsatz von Echtzeit-KI in europäischen Gesundheitssystemen ermöglicht werden. Erster Testmarkt soll in der Schweiz sein.
KI-Anwendungen in regulierten Märkten müssen besondere Anforderungen erfüllen. Mit einer Sovereign-AI-Infrastruktur will das Unternehmen Corti nun eine vertrauenswürdige KI-Infrastruktur für den Health-Bereich bereitstellen. Corti ist Anbieter von KI-Infrastruktur im Gesundheitswesen.
„Die meisten KI-Anbieter schnüren immer noch Pakete aus fremder Infrastruktur, Modellen oder Managed Services“, sagt Andreas Cleve, CEO und Mitgründer von Corti. „Wir haben dagegen eine vollständig integrierte Plattform entwickelt, die von den KI-Modellen bis zur Sovereign-Cloud-Architektur reicht. So können wir auch in den restriktivsten Rechtsräumen der Welt arbeiten und die gesamte Wertschöpfungskette selbst steuern.“
Für ein Pilotprojekt wurde die Schweiz als Testmarkt ausgewählt, da es dort besonders hohe Datenschutzstandards gebe und klar definierte rechtliche Rahmenbedingungen. In der Schweiz arbeitet Corti mit Voicepoint zusammen, einem Anbieter medizinischer Dokumentationslösungen.
„Die Schweiz setzt im Gesundheitswesen den Goldstandard für Datenschutz“, erklärt Reto Heusser, Geschäftsführer und Mitgründer von Voicepoint. „Durch die Zusammenarbeit mit Corti können wir diesen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig den Zugang zu moderner klinischer KI sichern.“
Ab dem dritten Quartal dieses Jahres soll die Sovereign-AI-Infrastruktur von Cortis produktiv gesetzt werden und Patientendaten nach höchsten Standards schützen. Die Architektur lasse sich in öffentlichen Clouds und auch in lokalen Rechenzentren betreiben.
Zudem sei angedacht, die Plattform in weiteren stark regulierten Märkten einzusetzen, unter anderem in Deutschland oder Frankreich.