Datenverwaltung in der Cloud

Ohne Sicherheitslücken in die Cloud

13. August 2021, 11:30 Uhr | Autor: Kai Zobel / Redaktion: Alexandra Hose

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue Plattformen bedingen neue Datensicherheitspraktiken

Unternehmen müssen sich auf zwei potenzielle Datenschutzvorfälle gefasst machen. Der erste ist ein Datenleck oder eine Datenschutzverletzung. Ermittlungskosten und Wiederherstellungsmaßnahmen können in solchen Fällen Unternehmen über mehrere Jahre hinweg negativ beeinflussen. Der zweite Vorfall sind unzureichend umgesetzte Vorschriften, wodurch das Unternehmen negativ in der Öffentlichkeit steht oder es zu einer Geldstrafe kommt. Werden Vorschriften über einen längeren Zeitraum missachtet, kann es auch noch schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen.

Um im Zuge der Digitalen Transformation die Sicherheitslücke zu schließen, muss ein Mindestmaß an Datensicherheitspraktiken umgesetzt werden. Unternehmen verlieren oftmals den Überblick über die Ablageorte von sensiblen Daten, wenn sie Workloads verschieben. Hier hilft ein Datenkatalog mit Kopien von Daten, Snapshots und dergleichen. Außerdem sollten Unternehmen Richtlinien zur Zugriffskontrolle für sensible Daten einführen. Auch wenn einfache Zugriffskontrollen helfen, so schützen sie nicht vor versuchtem Datenmissbrauch. Gleichzeitig gibt es in Cloud- und Microservice-Umgebungen viel mehr als nur eine Datenbank. Oft gibt es gar für jede spezifische Anwendung oder einen Microservice eine eigene Datenbank. Außerdem können neue Database-as-a-Service-Instanzen (DBaaS) in nur wenigen Minuten auf- und abgebaut werden. Die meisten der großen DBaas-Cloud-Dienste haben einige der Sicherheitsanforderung übernommen, um die Daten von Unternehmen zu schützen. Jedoch gibt es immer noch anfällige Sicherheitskontrollen. Unternehmen sollten deshalb Protokolle sammeln und analysieren, auch wenn es sich dabei um Hunderte oder Tausende von Instanzen handelt, die wiederum aus vielen virtuellen Private Clouds (VPCs) bestehen. Über Audit-Trails können Daten bei Bedarf forensisch geprüft, Berechtigungen validiert und reduziert sowie nach Schwachstellen gesucht werden. Dies sind keine neuen Praktiken – neu sind hingegen die modernen Umgebungen. Datensicherheit in Cloud-Systemen funktioniert anders als in On-Premise-Umgebungen und das Wissensdefizit trägt zur anhaltenden Sicherheitslücke bei.

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Transparenz ist der Schlüssel zum Erfolg

Bei Compliance-Vorschriften geht es vor allem um Datensichtbarkeit und Sicherheitskontrollen. Alle Governance-, Risiko- und Compliance-Programme, von IT Infrastructure Library (ITIL) bis hin zu ISO 27001/2, erfordern eine nachweisbare Datenverwaltung und -sicherheit. Mehrere jüngste Datenschutzbestimmungen konzentrieren sich fast ausschließlich auf Datenschutzpraktiken von persönlich identifizierbaren Informationen (PII). Wenn Unternehmen die Datensichtbarkeit priorisieren, werden die meisten Compliance-Auflagen erfüllt. Bei unzulässiger Datensichtbarkeit verlieren Unternehmen schnell den Überblick darüber, wo sich die Daten befinden und potenzielle Sicherheitsrisiken entstehen. Mit echter Datensichtbarkeit kommt eine Flut an Informationen. User und Entity Behavior Analytics (UEBA) filtern die für Unternehmen relevanten Daten heraus und beugen so Alarmmüdigkeit vor. Darüber hinaus benötigen Sicherheitsteams weitere Tools, die sie darüber informieren welche Aktivitäten wirklich umsetzbar sind.

Datenklassifizierung ist ein weiterer Teil der Datensichtbarkeit. Damit Datenschutzbestimmungen eingehalten werden können, müssen sensible Mitarbeiter- oder Verbraucherdaten erkennbar und katalogisierbar sein. Ebenso müssen Anfragen hinsichtlich Betroffenenrechte nach der DSGVO geklärt werden können. Ist dies nicht möglich, kann dies Konsequenzen wegen Nichteinhaltung der Datenschutzbestimmungen nach sich ziehen.

Der Umzug in die Cloud führt bei den meisten Unternehmen zunächst zu einer erhöhten Ausfall- und Datensicherheit. Dennoch ist diese Migration ein unvermeidlicher Schritt, da sie unzählige Vorteile mit sich bringt. Durch einige notwendige Handgriffe gelingt dieser aber auch während einer globalen Pandemie und die Daten bleiben sicher.

Kai Zobel, Area Vice President EMEA Central, Imperva


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