CRN: Was machen Händler, die zwar ein Cloud-Backup anbieten wollen, sich aber nicht um die Verwaltung eigener Server kümmern wollen oder können?
Utzinger: Prinzipiell ist die Idee hinter Cloud Port, auch kleinen Systemhäusern zu ermöglichen, zum eigenen Hybrid-Service-Provider für ihren Kundenstamm zu werden. Sie sichern die Kundenbackups in ihren eigenen Geschäftsräumen, mit Cloud Port ist das technisch schnell umsetzbar.
Wer jedoch Investitionen in die eigene Infrastruktur vermeiden will, hat grundsätzlich mehrere Optionen. Der Cloud Port Storage Server kann prinzipiell überallhin sichern. Einige unserer Kunden mieten sich zum Beispiel einen Rack-Space in benachbarten Rechenzentren. Andere greifen auf bestehende deutsche Cloud-Anbieter zurück. 1& 1 oder Wortmann und viele andere haben entsprechende Angebote. Dort kann sich der Reseller einfach eine VM mieten und Novabackup Cloud Port installieren.
CRN: Sie stellen »Novabackup Cloud Port« ihren Partnern kostenlos zur Verfügung. Was versprechen Sie sich davon?
Utzinger: Wir wollen unsere Fachhändler näher an uns binden und gemeinsam mit ihnen ihre Geschäfte ausbauen. Das Konzept funktioniert, die ersten zertifizierten Partner setzen Cloud Port bereits ein und sind sehr zufrieden, vor allem mit der technisch einfachen Umsetzung. Letztendlich stellen wir die kostenfreien Lizenzen auch nur zertifizierten Partnern zur Verfügung. Dazu muss an einer Online-Schulung teilgenommen und ein jährlicher Mindestumsatz von 2.500 Euro pro Jahr generiert werden. Nach wie vor muss jeder Kunde die normalen Novabackup-Lizenzen für sein lokales Backup kaufen.
Mit der Möglichkeit, ohne viel Aufwand Hybrid-Backup anzubieten, möchten wir unseren Partnern weitere Einnahmen durch Serviceleistungen und natürlich Wachstum ermöglichen. Novastor-Partner können ihr Geschäft gemeinsam mit uns Stück für Stück weiter aufbauen. Davon profitieren auch wir.
CRN: Warum ist es für Reseller so wichtig, sich ein Service-Geschäft aufzubauen?
Utzinger: Die Marge mit Hardwareverkauf nimmt rapide ab. Die Kunden der IT-Reseller bestellen sich selbst Endgeräte beispielsweise günstig über Amazon. Deshalb sind das IT-Know-How und das einzigartige Wissen der Systemhäuser der Schlüssel zum Erfolg. Die Unternehmen können Server kaufen, aber haben oftmals nicht ausreichendes Fachwissen für die Einrichtung. Der Erfolgsweg geht ganz klar weg vom Verkauf hin zu Serviceleistungen.
Datensicherung muss jedes Unternehmen implementiert haben. Allein aus rechtlichen Gründen ist für ordentliche Datensicherung zu sorgen. Ein professionelles Backup braucht also jeder. Spätestens nach dem ersten Datenverlust wird umgedacht. Das Thema Datensicherung bietet damit einen idealen Einstieg in den Bereich Managed Services. Das Service-Modell ist denkbar einfach. Es beinhaltet Einrichtung, Wartung, Überwachung, Test, im Notfall Systemwiederherstellung und zusätzlich auch hybride Sicherung.
Der Reseller kann Backup zum Beispiel jährlich oder monatlich abrechnen. Hinzu kommen Sonderleistungen wie Notfallwiederherstellung nach Stromausfall. Dabei hat er nur einmal Anschaffungskosten pro Kunde. Mehr Marge gibt es in keinem anderen IT-Bereich.