Cookies entwickeln sich immer mehr von praktischen kleinen Helferlein zu fiesen Datenkraken. Manche Cookies der neuesten Generation lassen sich kaum noch löschen und haben schon mehr Code mit einem Malware-Wurm gemeinsam, als mit einem Hilfsprogramm.
Cookie -> Flash-Cookie -> Ever-Cookie. So lautet die Steigerungsformel der Spionagekekse, die sich im Browser während der Ausflüge im WWW einschmuggeln. Cookies, eine gängige JavaScript-Technik, sind allgegenwärtig, und der Anwender beherrscht sie über die Browser-Einstellungen sehr gut. Flash-Cookies sind ebenfalls weit verbreitet, denn gerade Werbetreibende setzen sie bei Seitenbesuchern gerne ein.
Diese speziellen Cookies bieten deutlich mehr Möglichkeiten als Normalkekse, allein dadurch, dass sie wesentlich mehr Daten aufnehmen, im Normalfall hundert Kilobyte.
Der Hauptvorteil für die Seitenbetreiber liegt aber darin, dass die Kekse Browser-übergreifend vorliegen, denn die Flash-Komponente ist für alle Browser des Rechners die gleiche und verwaltet Cookies einheitlich. Ferner lassen sich die Flash-Daten nicht über die Cookie-Verwaltungen in den Browsern löschen.
Den Superlativ bildet das Ever-Cookie, das jedoch keine neue Technologie darstellt, sondern eine Mischung aus verschiedenen Methoden. Ziel ist es, an vielen Stellen Daten auf dem Rechner des Anwenders einzuschleusen und wieder auszulesen. Aus den Bruchstücken lässt sich nun ein persönliches Profil des Anwenders anlegen, das für Webseiten auch dann noch erkennbar ist, wenn der Anwender Teile davon gelöscht hat.
Beseitigt er etwa die Flash-Cookies, so erkennt ihn die Webseite über Silverlight-Cookies und restauriert aus dieser Teilinformation das Gesamtbild. Ferner setzte das Ever-Cookie echte Hacker-Techniken ein, um Daten in Bereichen des Rechners abzulegen, die eigentlich nicht dafür vorgesehen sind.