Damit ist naheliegend, dass die Mitglieder sozialer Netzwerke ein neues, lohnendes Ziel für Online-Betrüger aller Art sind. Zum einen findet sich bei ihnen eine erhöhte Kommunikationsbereitschaft (permanentes E-Mail lesen, ständig online verfügbar) und zum anderen spielt sich die Kommunikation in einem zumindest teilweise vertrauten Kreis ab.
Deshalb wird zunehmend die Popularität sozialer Medien genutzt, der E-Mail als Verbreitungsweg für Spam, Phishing und Malware neues Leben einzuhauchen.
Über E-Mail verbreitete Spam-, Phishing- oder Malware-Kampagnen, die sogenannte Statusmeldungen von Facebook oder Twitter nutzen, sind noch immer deutlich häufiger und vor allem gefährlicher als Nachrichten innerhalb eines Netzwerks.
Die Spammer und Malware-Autoren nutzen die Stärken der neuen Kommunikationsplattformen: Nur wer es schafft, die Aufmerksamkeit der Internetnutzer zu gewinnen, kann seine Ware oder Dienstleistung an den Mann bringen. Soziale Netzwerke bieten dabei einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, da sie auf persönlichen Bekanntschaften basieren. Der Grundgedanke: Nachrichten von »Freunden« aus meinem Facebook- oder Google+-Netzwerk schaue ich mir natürlich genauer an. Darauf setzen die Spammer.
Unbekannte Absender haben schon längst kaum eine Chance mehr, in den Mailboxen der Nutzer beachtet zu werden. Sei es, weil der Nutzer sie sofort löscht oder, weil der Provider nur noch E-Mails von auf einer Whitelist verzeichneten Absendern zustellt. Standardisierte E-Mails mit entsprechendem Layout und Links zu Hilfeseiten der Anbieter passieren mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Spam-Filter. Die Tricks sind vielfältig: Vermeintlich offizielle Mitteilungen von Twitter oder Facebook gehören genauso wie gefälschte Kontaktanfragen und Nachrichten von »Freunden« zum Repertoire der Online-Kriminellen.