Im Darknet werden offenbar zunehmend Dienste für Angriffe auf IoT-Geräte angeboten. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben in der ersten Jahreshälfte 2023 über 700 Anzeigen für DDoS-Angriffsdienste in verschiedenen Darknet-Foren identifiziert.
Insbesondere Services für DDoS-Angriffe, die über IoT-Botnets laufen, stehen bei Cyberkriminellen offensichtlich hoch im Kurs. Die Kosten für diese Dienste variieren – je nach vorhandenem DDoS-Schutz, Captcha- oder JavaScript-Verifizierung. Auf Opferseite kosten sie zwischen 20 Dollar pro Tag und 10.000 Dollar pro Monat. Im Durchschnitt werden solche Dienste für 63,50 Dollar pro Tag oder 1.350 Dollar pro Monat angeboten.
Weiterhin scheinen auch Exploits für Zero-Day-Schwachstellen in IoT-Geräten sowie IoT-Malware – inklusive dazu passender Infrastruktur und unterstützender Programme – beliebt zu sein.
Yaroslav Shmelev, Sicherheitsexperte bei Kaspersky, kommentiert dies so: „Wir empfehlen Herstellern, der Cybersicherheit von IoT-Geräten für Verbraucher und Industrie eine höhere Priorität einzuräumen. So sollte auch das Ändern von Standardpasswörtern auf IoT-Geräten und die konsequente Bereitstellung von Patches zur Behebung von Schwachstellen verpflichtend sein.“ Die IoT-Welt sei voller Cybergefahren, darunter DDoS-Angriffe, Ransomware und Sicherheitsprobleme in Smart-Home- als auch professionell genutzten Geräten. „Unsere Analyse unterstreicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Ansatzes für IoT-Sicherheit; die Hersteller sind am Zug, die Produktsicherheit verbessern und Nutzer proaktiv zu schützen“, so der Experte weiter.
Er gab auch Tipps zum Schutz industrieller und privat genutzter IoT-Geräte:
Zudem sollte man vor dem Kauf Bewertungen und Recherchen zur Sicherheit der Geräte lesen und darauf achten, wie ein Hersteller auf entdeckte Sicherheitslücken reagiert. Reagiere man schnell auf von Forschern gemeldete Probleme, sei dies ein gutes Zeichen.