Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat eine neue Kampagne gestartet, die datenschutzfreundliche Voreinstellungen etwa bei Smartphones oder in Sozialen Netzwerken fordert. Der Bitkom kontert und fordert mehr Differenzierung.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat eine neue Kampagne gestartet: »Auf die Voreinstellung kommt es an« heißt es dort – international wird hier von »Privacy-by-Default« gesprochen. Gefordert wird in einer neuen Web-Kampagne, dass alle Produkte und Dienstleistungen bei ihrer Auslieferung oder ihrer ersten Inanspruchnahme datenschutzfreundlich voreingestellt sein. Standardmäßig, so das Anliegen der Verbraucherzentrale, dürften nur so viele Daten erfasst, verarbeitet und weiter gegeben werden, wie für die Nutzung unbedingt erforderlich ist. Dies sei nicht als Bevormundung der Verbraucher zu verstehen, sondern schaffe erst echte Wahlfreiheit.
Bitkom-Präsident Dieter Kempf hält diese Forderungen für überzogen: »Meist braucht es einen Mindestumfang von Angaben, damit ein Online-Service überhaupt funktioniert und nutzerfreundlich zu handhaben ist. Das ist von Plattform zu Plattform verschieden. Die Verbraucherzentralen wählen mit ihrer Kampagne einen radikalen Ansatz und verzichten auf die notwendige Differenzierung«. Kinder hätten ein anderes Schutzbedürfnis als Erwachsene, die Abfrage von Gesundheitsdaten sei anders zu bewerten als die Abfrage der Schuhgröße. Ein neues Gesetz, das alle Nutzer und Dienste über einen Kamm schere, werde dem nicht gerecht. Viele Angebote wären nur noch kostenpflichtig und einige überhaupt nicht mehr nutzbar, würden die Vorschläge der Verbraucherzentralen umgesetzt.