Kreditkartendaten werden haufenweise zusammen mit anderen wertvollen Informationen im Internet gehandelt. Nach Auskunft von GData kostet ein Satz mit Kontodaten, PayPal und E-Mail-Adresse etwa fünf Euro. Kommen die eBay-Account-oder Kreditkartendaten hinzu, liegt der Preis bei zehn Euro. Alles zusammen bringt satte 20 Euro.
Die Menge macht’s. Für den ausgespähten Karten-Besitzer kann die Sache wesentlich teurer werden. Denn mit gültigen Daten lassen sich leicht teure Notebooks und andere technische Gadgets ergaunern. Gleichzeitig liegt hier die wohl größte Schwachstelle im Betrugssystem. Eine Playstation oder ein schickes Smartphone sind nun mal Hartware, die verpackt und an eine existierende Adresse geliefert werden muss.
Im Fall der Kölner Bande brachte der Empfänger der ergaunerten Ware die Polizei auf die Spur. Oft aber bestehen die Lieferadressen nur zum Schein, etwa an einem leicht zugänglichen Gebäude. Den Status der Sendungen können die Empfänger online verfolgen. Kurz vor der Zustellung tauchen sie bei der angegebenen Adresse auf, nehmen ihr Paket in Empfang und verschwinden wieder. Oder sie nutzen die Packstationen.
Um das wahre Ziel der Lieferungen zu verschleiern, wird um mehrere Ecken versandt. Die Erst-Empfänger illegal erworbener Ware sind meist nur Hehler, manchmal ohne es zu ahnen. Sie werden mit Angeboten leichter Nebenverdienste geködert. Wenn sie Pech haben, erhalten sie für ihren gefährlichen Job nicht mal das versprochene Geld. Verschwinden die Sendungen anschließend im Ausland, wird eine Verfolgung praktisch aussichtslos.