Traditionelles Weihnachten bei Amazon: Es gibt Streiks. In der wichtigsten Jahreszeit für den Versandhändler will erhöht Verdi im Kampf um einen Tarifvertrag erneut den Druck.
Alle Jahre wieder – kommt es zu Streiks bei Amazon. Während der vom Online-Händler stark beworbenen Cyber Monday-Woche haben Beschäftigte an mehreren Standorten erneut die Arbeit niedergelegt. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt, wurde an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg und Werne zu Streiks aufgerufen. Schon seit diesem Montag wird bereits das Logistikzentrum in Koblenz bestreikt. Mit den erneuten Arbeitsniederlegungen wollen die Beschäftigten laut Verdi ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Ausdruck verleihen. Bis heute weigere sich Amazon, über einen Tarifvertrag auch nur zu verhandeln und wolle die Arbeitsbedingungen weiterhin willkürlich und einseitig diktieren, so die Gewerkschaft.
»Amazon hat es in der Hand, Beschäftigten und Kunden ein reibungsloses Weihnachtsgeschäft zu ermöglichen. Doch solange der Versandhändler sich weigert, einen Tarifvertrag abzuschließen, wird es in diesem Jahr zu flexiblen, auch kurzfristig angesetzten Streiks komme, auf die sich das Unternehmen schlechter einstellen kann«, so Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Es sei ein Skandal, dass Amazon das Recht der Beschäftigten auf einen Tarifvertrag und damit auf existenzsichernde und garantierte Arbeitsbedingungen missachte. »Wenn Amazon behauptet, man respektiere seine Mitarbeiter, ist das Heuchelei. Wie Amazon richtig tickt, sieht man daran, dass das Unternehmen den Beschäftigten in Leipzig als besonders Weihnachtsgeschenk ab Anfang 2016 willkürlich einen Tag Urlaub streicht«, erklärt die Gewerkschafterin.
Die aktuellen Arbeitsniederlegungen sollen noch bis zum Ende der heutigen Spätschicht andauern. Koblenz soll noch bis Donnerstagfrüh bestreikt werden.