Der weltgrößte Onlinehändler liefert ein weiteres Quartal mit Rekordergebnis und entwickelt sich langsam zur Gewinnmaschine. Das Umsatzwachstum gerät aber ins Stocken. Ein neues Lieferversprechen für »Prime«-Kunden soll das Geschäft ankurbeln.
Dank des florierenden Internethandels und boomender Cloud-Dienste ist Amazon mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Da der Zuwachs allerdings abflacht, will Amazon seine Kundenbelieferung weiter verbessern: Man arbeite daran, Lieferungen binnen 24 Stunden zum Standard für Prime-Kunden zu machen - zunächst in Nordamerika und dann weltweit, kündigte Finanzchef Brian Olsavsky an. Bislang strebt Amazon beim Prime-Service Zustellungen in den USA innerhalb von zwei Tagen an.
Die aktuellen Geschäftsergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich: Im ersten Quartal wuchs der Überschuss im Jahresvergleich um überraschend starke 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro), wie Amazon am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Soviel verdiente der weltgrößte Onlinehändler noch nie pro Quartal.
Die Erlöse stiegen um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar. Das ist zwar ein ordentliches Plus und im Rahmen der Markterwartungen, dennoch lieferte Amazon damit das vierte Quartal mit teils deutlich abflauendem Umsatzwachstum in Folge. Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch werfen auch andere Sparten inzwischen gut Geld ab.
So verzeichnete Amazons lukratives Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Netz weiter starkes Wachstum. Die Web-Plattform AWS, die Cloud-Services an Firmen verkauft, erhöhte die Einnahmen um 41 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der ertragreichen Sparte kletterte um 59 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Auch im Geschäft mit Online-Werbung legte Amazon stark zu.