CRN hatte Ende vergangenen Jahres über die schweren Vorwürfe berichtete, die zahlreiche Distributoren und Lieferanten in Deutschland – hinter vorgehaltener Hand - gegen den Versandhändler erheben (CRN berichteteserver-clients/artikel/115603/### /->). In Hintergrundgesprächen berichteten die frustrierten Grossisten über nicht bezahlte Rechnungen oder gar Strafzahlungen, die Amazon verhängen würde, weil Ware gar nicht, unvollständig oder defekt angekommen wäre. Die Betroffenen fanden harte Worte für den Umgang mit den Lieferanten. Es war die Rede von »Inventur-Gewinnen«, von einem »System Amazon« oder gar von »organisiertem Betrug«. Amazon würde seine Marktmacht eiskalt ausspielen. Lieferanten hätten so gut wie keine Möglichkeit, gegen ungerechtfertigte Kürzungen oder Strafen vorzugehen. Denn meist gebe es nicht einmal einen Ansprechpartner, beklagten sich die Manager.
Der Artikel hatte im Channel hohe Wellen geschlagen. In zahlreichen Mails, Kommentaren und Blogeinträgen hatte weitere Betroffene über negativen Erfahrungen mit dem Branchenriesen berichtet. Auch der Amazon Watchblog, der ausführlich über den CRN-Artikel informierte, erhielt eine Vielzahl von Zuschriften, in denen Lieferanten, aber auch Händler über ähnliche Vorfälle und negative Erfahrungen mit Amazon berichteten. Einige von ihnen schreiben, dass sie wegen der Vorfälle die Zusammenarbeit mit Amazon komplett eingestellt haben.