Amazon stellte vergangene Woche eine Reihe neuer Geräte vor. Darunter sind auch für Amazon neue Produktkategorien, die Alexa helfen könnten, sich auch außerhalb eines Haushalts im Alltag der Nutzer zu verankern - kabellose Ohrhörer sowie eine Brille und ein Ring mit Mikrofonen. Amazon setzt stark auf das sogenannte »Ambient Computing« - die Vision, dass Computer-Technik einen Nutzer permanent umgibt.
Mit den Ohrhörern Echo Buds können die Nutzer zum Beispiel in den zu Amazon gehörenden »Whole Foods«-Lebensmittelmärkten Alexa fragen, in welchem Gang sich ein Produkt befindet. Alexa ist außerhalb des Hauses aber im Nachteil gegenüber Apples Siri und dem Google Assistant, weil die konkurrierenden Sprachassistenten direkt in Smartphone-Systeme integriert sind. Im Fall der Amazon-Ohrhörer muss auf dem iPhone - und auch vielen Android-Telefonen - dafür die Alexa-App laufen.
»In einer perfekten Welt würde man auf den Echo Buds auch Siri und Google ansprechen können«, sagte Limp. Apple und Google seien noch nicht bei dieser Sicht der Dinge angekommen - »aber ich hoffe, dass sich die Industrie mit der Zeit in diese Richtung bewegen wird«. Limp bekräftigte, dass Amazon nach dem Misserfolg mit dem kurzlebigen Fire Phone keine Pläne für eine Rückkehr in den Smartphone-Markt habe. Das käme erst in Frage, wenn man eine klare Vorstellung hätte, wie sich Amazon von anderen Playern abheben könne.
»Unser Ziel is es, Alexa und ihre Smarthome-Fähigkeiten auf alle Geräte zu bringen, die es gibt«, betonte Limp. Amazon sei trotz der Vorstellung vieler eigener Geräte genauso auf Partnerschaften mit anderen Herstellern fokussiert wie bisher.
Amazon arbeitet auch daran, Alexa für längere Gespräche mit Nutzern fit zu machen. »In fünf bis zehn Jahren werden Sprachassistenten mehr Unterhaltungen führen«, sagte Limp. Aktuell seien die Interaktionen noch eher auf einzelne Aufgaben fokussiert. Auch hier gebe es ein Spannungsfeld zwischen Datenfreigabe und Qualität der Dienste: »Wenn man jeden Tag die Daten löschen würde, wäre der Service nicht so gut.«