Amazon setzt etablierte Streaming-Anbieter unter Druck. Nach dem Streaming-Dienst für Prime-Kunden will der Konzern auch Musik-per Stream anbieten.
Nachdem Amazon in dieser Woche seinen kostenfreien Video-Streaming-Dienst »Prime Instant Video« für Prime-Mitglieder in Deutschland freigeschalten hat, folgt nun der nächste Schritt. Wie das Tech-Blog »Recode« berichtet, denkt Amazon auch über einen Musik-Streaming-Dienst für seine Prime-Kunden nach. Demnach befindet sich Amazon in ernsthaften Gesprächen mit großen Musik-Labels über ein eventuelles Lizenzmodell. Allerdings scheint Amazon auch auf großen Preisnachlässen gegenüber seinen Konkurrenten wie Spotify, Rhapsody und Beats zu bestehen.
Könnte sich Amazon dennoch mit den Labels einigen, würde der Konzern seine Prime-Mitgliedschaft noch attraktiver machen. Der Online-Riese will damit zum einen die gestiegenen Preise für die Premium-Mitgliedschaft rechtfertigen –auf 49 Euro erhöht. Amazon hatte zudem nach sinkenden Gewinnen eine weitere Preiserhöhung auf umgerechnet 86 Euro angekündigt. Da immer mehr Amazon-Kunden die Prime-Mitgliedschaft nutzen, schnellen die Transportkosten für Amazon in die Höhe. Nachdem die erste Preiserhöhung mit dem Video-Angebot eingeführt wurde, könnte der nächste Schritt mit einem Musik-Streaming-Dienst umgesetzt werden.
Zudem ist es wahrscheinlich, dass Amazon seine Prime-Kunden mit dem ausgebauten Angebot stärker bei der Stange halten will. Prime-Mitglieder kaufen über den Etailer deutlich mehr und höherpreisige Produkte als Normale Kunden.