Im vergangenen Quartal konnte Amazon seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Trotzdem strafen die Börsen den Online-Händler hart ab.
Wie Apple hat auch Amazon aktuell mit den überzogenen Erwartungen der Spekulanten zu kämpfen. Obwohl der Online-Händler seinen Gewinn im vergangenen Quartal mit dem wichtigen Jahresendgeschäft verdoppeln konnte, sackte die Aktie vorbörslich um elf Prozent ab. 482 Millionen Dollar konnte das Unternehmen erwirtschaften, im Vorjahr waren es noch 214 Millionen Dollar gewesen. Für Amazon bildeten die Zahlen das beste Ergebnis in der fast 20-jährigen Firmengeschichte. Den Anlegern war das egal, sie hatten mit noch mehr spekuliert.
Die schon ohnehin großen Umsätze konnte Amazon ebenfalls steigern. Diese kletterten um 22 Prozent auf 35,7 Milliarden Dollar. Vor allem im eigentlich gesättigten Heimatmarkt in Nordamerika konnte Amazon zulegen: um 24 Prozent.
Auch im für die Zukunft so wichtigen Cloud-Geschäft zeigte Amazon Stärke. AWS steigerte seine Erlöse um 69 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn kletterte von 240 auf 687 Millionen Dollar. Auch hier hatten die Finanzexperten mit noch besseren Zahlen gerechnet.
Im gesamten Geschäftsjahr knackte Amazon die auch für den Online-Händler magische Marke von 100 Milliarden Dollar. Insgesamt stand am Schluss ein Gewinn von 596 Millionen Dollar in den Büchern, 2014 war es dagegen noch ein Minus von 241 Millionen gewesen.