Getreu dem Motto – was AMD kann, kann Nvidia schon lange, folgte prompt die Antwort des frisch gestürzten Grafik-Regenten. Mit der GeForce GTX 590 schickt nun auch Nvidia eine Grafikkarte mit zwei GPUs ins Rennen. Im Falle der GTX590 sind das zwei GF110-Chips, die allerdings gegenüber der GTX 580 deutlich langsamer getaktet sind. Laut Nvidias Vorgaben sollen die beiden GPUs nur mit 607 MHz arbeiten, während der GF110 auf der GTX 580 mit 772 MHz zu Werke geht.
Weniger deutlich abgesenkt ist der Takt zum Speicher: Hier stehen 1707 MHz zu 2004 MHz. Jede GPU der GTX590 gebietet über 1,5 GByte GDDR-5 Grafikspeicher. Das ergibt zwar zusammengenommen 3 GByte, wie auch bei AMDs HD 6990 ist aber nur die Speichergröße pro Chip von Bedeutung, so dass sich trotz 3 GByte gegenüber eine Singlechip-Karte mit 1,5 GByte kein Vorteil ergibt.
Die deutlich gesenkte Schlagzahl bleibt nicht ohne Folgen: Während die zweite GPU der HD6990 in unseren Benchmarks gemittelt über 70 Prozent Mehrleistung gegenüber der HD6970 bringt, kann sich die GTX 590 nicht so deutlich absetzen. Gerade mal 40 Prozent Mehrleistung gegenüber einer GTX 580 bescheinigen ihr unsere Tests.
Unter dem Strich hat das zur Folge, dass die 650 Euro teure GTX 590 gerade mal mit der HD 6990 gleichziehen kann. Wählt man höhere Auflösungen mit 1920x1200 Bildpunkten oder mehr, bleibt die GTX 590 sogar hinter ihrer Rivalin zurück.
Warum Nvidia nicht das volle Potenzial der beiden GF110-GPUs ausschöpft, lässt die Messung des Stromverbrauchs erahnen. Schon im Idle-Betrieb bei statischem Windows-Desktop genehmigt sich Nvidias Bolide stramme 52 Watt.