Alle Produkte in Dienstleistungen zu verwandeln: Dieser Weg wird kein leichter sein. Wie man ihn als Systemhaus beschreitet, weiß Manuel Staiger. Der amerikanische Kompass gibt dem Neu-Ulmer die Richtung vor.
Self Cloning gehört zu einem der häufigsten Fehler, den Führungskräfte bei der Auswahl neuer Mitarbeiter machen können. Der Chef wünscht sich einen Kandidaten, der aus gleichem Holz wie er geschnitzt sein soll. Nun führt Manuel Staiger sehr oft Interviews mit Bewerbern, schließlich will der Gründer des Neu-Ulmer Systemhauses IT Sure weiter kräftig und schnell wachsen. Würde Staiger auf Doppelgänger stehen, müsste sein Ebenbild folgende Eigenschaften aufweisen: Fünf strategische Projekte gleichzeitig vorantreiben, Widerstände in Motivation umwandeln, sich vom Team schnell fünf Kilometer entfernen, um es bei Kilometer drei ebenso schnell wieder einzufangen. Schließlich noch: Ein Vertriebs- und Marketing-Gen US-amerikanischer Provenienz, liiert mit einer Sequenz aus dem japanischen Zen-Buddhismus. Der Unterschied zwischen dem 34-jährigen Chef von IT Sure und so manchem anderen Vollblutunternehmer: Letzterer glaubt tatsächlich, dass seine Genialität nur aus einer mit seinen Genen infizierten Petrischale erwachsen kann.
Staiger ist zwar auch ganz und gar Unternehmer - und das seit er noch in der Schulzeit sein Einzelunternehmen gegründet hat. Mit trügerischem Self Cloning hätte er aber kaum sein Systemhaus auf aktuell 45 Mitarbeiter wachsen lassen können. »Man muss lernen, Verantwortung abgeben zu können«, sagt er. Nur wenige Chefs von Firmen dieser Größe lassen sich und die Führungskräfte von einem Coach monatlich schulen. Bei IT Sure gehört dies zum Lernprozess.