Die Skepsis vieler Apple-Kritiker am Launch des Mac App Store Anfang des Jahres erweist sich zunehmend als unberechtigt: Inzwischen wurden über die Plattform bereits über 100 Millionen Apps für Mac-Computer ausgeliefert.
Als Apple Anfang des Jahres ankündigte, sein Erfolgsmodell App Store von iPhone, iPad und iPod künftig auch auf Macs übertragen zu wollen, wurden schnell viele kritische Stimmen laut, die bezweifelten, dass sich dieses Vertriebsmodell tatsächlich auf normale IT-Umgebungen übertragen lässt. Schnell wurden sie jedoch eines besseren belehrt, und inzwischen hat Apple sogar den ersten großen Meilenstein erreicht: Auch wenn es zu den monatlich knapp eine Milliarde Downloads des mobilen App Store noch weit hin ist, wurde diese Woche, noch vor dem einjährigen Jubiläum, die 100 Millionste Mac App heruntergeladen.
Wie der App Store auch, steht die Mac-Variante prinzipiell allen Entwicklern mit ihren Lösungen offen. Jeder Anbieter kann so auch den Preis seiner Apps frei bestimmen. Einzige Einschränkung: Ist eine App kostenpflichtig, gehen 30 Prozent des Preises an Apple. Trotz der bei Macs weiterhin existierenden Konkurrenz durch den klassischen Softwarehandel werden auf diese Weise inzwischen über eine halbe Million Lösungen über den Mac App Store angeboten. Für die Kunden ist neben der übersichtlichen Gruppierung der Software in verschiedene Bereiche wie Bildung, Graphik & Design, Lifestyle, Produktivität, oder Spiele, besonders auch die einfache Zahlungsabwicklung ein Grund den Mac App Store zu nutzen. Die gekauften Apps werden direkt über den vorhandenen iTunes-Account abgerechnet, heruntergeladen und installiert.
Wie vielversprechend dieses Modell für die Zukunft der Softwarebranche ist, zeigt sich auch daran, dass der große Konkurrent Microsoft inzwischen ebenfalls auf den Zug aufspringt und in Windows 8 einen ähnlichen Shop integrieren will, den Windows Store. Allerdings plant Microsoft, den Anbietern ab gewissen Umsatzgrenzen Rabatte zu gewähren, so dass beispielsweise ab einem Umsatz von über 25.000 US-Dollar einer App nur noch 20 Prozent der künftigen Erlöse an Microsoft gehen.