Web 2.0 – Die Komponenten Ein entscheidendes Kriterium für die schnelle Akzeptanz, die Web 2.0-Anwendungen bei Endkonsumenten gefunden haben, gilt in gleichem Maß auch für den Einsatz in Unternehmen: Nutzer können ohne spezielle Programmierkenntnisse weltweit in einer neuen Qualität miteinander kommunizieren. Dafür sorgt eine Vielzahl von elementaren Ideen und Komponenten, die die Basis von Social-Software bilden:
Tagging: Mit dem Begriff Tag werden Schlüsselwörter bezeichnet, die dazu dienen, den Inhalt einer Datei oder einer Website zu beschreiben. Anders als in herkömmlichen Datenbanken, die häufig ebenfalls mit Schlagwörtern arbeiten, werden Tags jedoch nicht von einem Adminstrator oder Programmierer vorgegeben. Stattdessen kann der Anwender üblicherweise beliebige Tags verwenden. Zudem werden Tags in der Regel gemeinschaftlich gepflegt, so dass aus der Gesamtheit der individuellen Tag-Einträge einzelner Benutzer ein umfassendes Gesamtbild des »getaggten« Objekts entsteht.
Feed: Eine Sammlung von publiziertem Webinhalt, der von einem bestimmten Ort aus mit Hilfe eines Webbrowsers, Newsreaders, Mobiltelefons oder nahezu jeder Technologie, die in der Lage ist, Feed-Daten zu interpretieren, organisiert und angezeigt werden kann. Typischerweise liefern Feeds Inhalt von Seiten, die häufig aktualisiert werden und in einzelne Informationselemente organisiert sind, wie beispielsweise Nachrichtenschlagzeilen, Blogbeiträge, Foren oder Terminpläne. Auf diese Weise können sich Surfer schnell einen Überblick über neue Artikel auf Dutzenden Webseiten verschaffen, ohne diese alle direkt mit dem Browser ansteuern zu müssen. Während eine große Zahl der Feeds Material aus verschiedenen Quellen enthält, stellen viele Feeds auch Material eines einzigen Verfassers bereit, beispielsweise die Beiträge eines bestimmten Bloggers. Überwiegend werden so genannte RSS-Feeds eingesetzt (Really-Simple-Syndication). Dabei handelt es sich um auf XML basierende Dateien,die sich sehr einfach automatisch erzeugen und in bestehende oder auch neue Anwendungen integrieren lassen.
API: Seit langem werden offene Programmierschnittstellen in der Softwareentwicklung zur Verknüpfung unterschiedlicher Systeme verwendet. Mit neuen Social-Software-Anwendungen hat sich diese Idee auch im Internet durchgesetzt. Marktführer wie Amazon, Ebay oder Google haben die Schnittstellen zu ihren Datenbanken offen gelegt und bauen auf die Kreativität einer weltweiten Nutzergemeinde zur millionenfachen Verwendung und damit letztlich zur Bewerbung ihres Angebots. Für die entstehende Kombination existierender Webinhalte und Angebote hat sich der Begriff Mashup etabliert. Ein prominentes Beispiel hierfür sind die Verknüpfungen der Geodaten von Google Maps mit anderen Inhalten wie Kleinanzeigen, Fotos oder Sachinformationen.
Permalink: Ein Verweis auf die beständige URL eines Weblog-Eintrags. Wirdf diese Web-Adresse aufgerufen, so erscheint der gesamte Beitrag inklusive aller Kommentare und Zusatzinformationen. Auf diese Weise kann ein bestimmter Beitrag in den Bookmarks gespeichert werden. Der Begriff ist ein Kofferwort aus »Permanent« und »Weblink»
Ajax: Eine Programmiertechnik, die erstmals den traditionellen Wechsel zwischen Benutzeraktivität und Serververarbeitung im Web durchbricht. Ajax (Asynchronous-JavaScript-and-XML) ermöglicht es, Inhalte und Objekte im Browser neu aufzubauen, ohne dass dabei die gesamte Seite neu geladen werden muss. Der Browser reagiert erheblich schneller, es entsteht der Eindruck, mit der Benutzungsoberfläche einer herkömmlichen Desktop-Anwendung zu arbeiten. Zahlreiche Internetdienste und Plattformen nutzen diese Technik, um eine einfache, schnelle und komfortable Bedienung mit klassischen Desktop-Funktionen anzubieten.