Auf dem Weg zum Unternehmen 2.0

26. September 2007, 20:30 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Auf dem Weg zum Unternehmen 2.0 (Fortsetzung)


Unternehmenskultur verändern
Doch es wäre blauäugig zu glauben, dass die bloße Implementierung einer oder mehrerer Anwendungen ein Unternehmen zum Enterprise 2.0 macht. Auf dem Weg zum Unternehmen 2.0 ist ein Umdenken in allen Firmenbereichen gefragt, denn der Erfolg von Social-Software basiert auf flexiblen Prozessen und Regeln, die zum einen eine hohe Eigenmotivation der Mitarbeiter und andererseits gelebtes Vertrauen der Vorgesetzten voraussetzen. Weblogs und Wikis sind ihrem Charakter nach nur durch das Kollektiv steuer- und kontrollierbar. Aspekte wie Transparenz, Subjektivität und Kritikfähigkeit fordern nicht nur das Management, sondern auch die Mitarbeiter, wenn beispielsweise Einträge von Kollegen verändern werden müssen.

»Es geht vor allem um die Unternehmenskultur« sagt Dr. Willms Buhse, Executive-Director Client-Services bei der Coremedia. In seinem Unternehmen wurden vor einigen Jahren die starre Abteilungsstruktur aufgelöst und flachere Hierarchien eingeführt. Dann bekamen die Mitarbeiter Wikis und Blogs und damit ein Instrument, sich Gehör zu verschaffen.

Natürlich müssen die Benutzer auch gewillt sein, mit alten Gewohnheiten wie dem massenhaften Versenden von E-Mails zu brechen und in einer transparenteren und öffentlicheren Umgebung zu arbeiten. Aber dieser Übergang wird organisch vonstattengehen. Eine neue Generation von Angestellten verlangt nach Web 2.0-Funktionalitäten in ihren Geschäftsanwendungen. Schon heute sind junge Mitarbeiter zu sehen, die mit Instant-Messengern, Twitter oder Jabber selbstverständlicher umgehen als mit E-Mail und restriktiven Anwendungen. Sie begrüßen Transparenz und beteiligen sich gern am öffentlichen Meinungsaustausch.

Für Unternehmen stellt dieses neuer Nutzerverhalten sowohl eine Herausforderung, als auch eine Chance dar. Wird mit sensiblen Daten oder in streng reguliertem Umfeld operiert, könnte der offene Umgang mit Bertriebsinformationen schnell zu einem Tanz im Minenfeld werden. Es ist Aufgabe der IT, ein gewisses Maß an Kontrolle einzuführen und die Nutzung der Software mit den Unternehmensvorgaben in Einklang zu bringen, ohne dabei den Nutzen der Web 2.0-Anwendungen im Keim zu ersticken. Wer hier genau die richtige Balance findet, hält den Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmen 2.0 in der Hand.

Fazit
Unternehmen, die Social-Software-Anwendungen gezielt einsetzen und dabei nicht nur eine technische Lösung implementieren, sondern den Geist des Web 2.0 unternehmensweit leben, sind der Konkurrenz weit voraus, denn sie erreichen damit Entbürokratisierung, eine permanente Verbesserung des Firmenwissens, durch niedrige Beteiligungs-Barrieren motivierte Mitarbeiter und eine spürbare Senkung der Administrationskosten. Kürzere Reaktionszeiten durch spürbar verbesserte Collaboration-Werkzeuge erhöhen zudem die Kundenzufriedenheit und -bindung.


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