Bahnheld wirbt mit stark vergünstigten Bahntickets und mit Erlösen, die gemeinnützigen Zwecken zu Gute kommen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugs, Nutzer sollten von Käufen absehen.
Bahntickets bis zur Hälfte des Originalpreises reduziert, und der Erlös kommt gemeinnützigen Projekten zu Gute. So lautet das offizielle Geschäftsmodell von Bahnheld. Klingt zu schön im wahr zu sein? Tatsächlich warnt die Deutsche Bahn davor, über das Portal vermeintlich günstige Tickets zu kaufen. Sonst laufe man Gefahr, Teil eines polizeilichen Ermittlungsverfahrens zu werden, so der Konzern. Aktuell ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin gegen den oder die Betreiber des Portals wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen, bandenmäßigen Computerbetrugs. Gerade wer aktuell Inhaber der Seite ist, steht aktuell im Zentrum der Ermittlungen.
Die auf der Seite angebotenen Tickets könnten mit gestohlenen Kreditkartendaten beschafft worden sein. Auf der Internetseite heißt es stattdessen, die günstigen Tickets würden ermöglicht, weil »eine Vielzahl von Menschen« Freifahrten über das Portal verkaufte und das Geld anschließend für gemeinnützige Zwecke spendete. UNICEF, der WWF und die SOS Kinderdörfer werden als angebliche Spendenempfänger präsentiert. Die Organisationen wollen aber noch nie Spenden von Bahnheld erhalten haben. Gleichzeitig ist das im Impressum eingetragene Unternehmen »NextSolutions Online« nicht im Handelsregister zu finden. Auch der dort genannte Geschäftsführer Bernard Thill scheint nicht zu existieren.
Bahnheld-Kunden dagegen warnte die Bahn, weil das Portal die Tickets manipuliere und die anschließend als »gefälscht« bei einer Kontrolle klassifiziert werden könnten. Die Strafe muss dann der Kunde tragen, der mit dem Ticket erwischt wird. Gleichzeitig überlassen die Bahnheld-Kunden den dubiosen Hintermännern ihre persönlichen Daten. Diese könnten dann für weitere kriminelle Handlungen missbraucht werden.