Übernahmeangebot für Kölner Pironet AG
Cancom treibt Konsolidierung im Cloud-Hosting voran
Cancom will die Kölner Pironet AG übernehmen. Die Vorstände haben ihre Aktienpakete bereits verkauft. Cancom hat es vor allem auf das stark wachsende Cloud-Geschäft der Rheinländer abgesehen.
Aus Wettbewerbern sollen Verbündete werden. Cancom-Chef Klaus Weinmann hat schon seit geraumer Zeit ein Auge auf Hosting-Unternehmen geworfen, die IT-Infrastrukturen wie Desktops, Anwendungen, Netzwerke und nicht zuletzt Rechenzentren als Privat Cloud-Services anbieten. Allen voran auf die Kölner Pironet AG, auf die Cancom zuletzt in einigen Ausschreibungen traf. Seit Anfang Oktober hat Cancom damit begonnen, Aktien der Pironet zu kaufen. Bis zur offiziellen Übernahmeofferte am Donnerstag vergangener Woche sammelte Cancom rund 13,6 Prozent des Pironet-Aktienkapitals ein, nun will das Münchner Systemhaus auch die restlichen Anteilsscheine erwerben.
Einem öffentlichen Übernahmeangebot haben die beteiligten Vorstände Felix Höger und Udo Faulhaber bereits zugestimmt. Für 4,50 Euro in bar je Anteilsschein werden die beiden Manager der Pironet ihre Aktien an Cancom verkaufen. Höger hält 13,2 Prozent, Faulhaber – ehemaliger Vorstand des krisengeschüttelten IT-Outsourcers Arxex - rund 0,6 Prozent des Aktienkapitals. Der Anteil von Cancom an der Pironet kletterte demnach auf knapp 27,5 Prozent. Stimmt das Bundeskartellamt zu, will Cancom auch die freien Aktionäre abfinden und den Streubesitz von rund 36 Prozent unter Kontrolle bringen.
In etwa den gleichen Anteil an Pironet hält dann der zweite größte Einzelinvestor, die Otto Wolff Industrieberatung und Beteiligungen GmbH. Die Marktkapitalisierung der 1995 gegründeten und seit 2000 börsennotierten Pironet beträgt aktuell rund 66 Millionen Euro.
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