Neben den Business-Nutzern, denen Microsoft bereits bei den ersten Ankündigungen zentrale Verbesserungen wie mehr Sicherheit, Datenkontrolle und Effizienz versprochen hatte, würdigte Microsoft dieses Mal auch die Privatnutzer und insbesondere Gamer mit einiger Aufmerksamkeit. Für das mit Windows 10 kommende DirectX 12 verspricht man bei gleichen Hardwarevoraussetzungen bis zu 50 Prozent mehr Leistung bei halbiertem Stromverbrauch. Die größten Neuerungen im Gaming-Bereich bringt allerdings die Verschmelzung der Xbox One mit der Welt von Windows 10. Durch sie kommt nicht nur Windows auf die Spielkonsole, sondern auch umgekehrt die Konsole in die Windows-Welt. Mit der Xbox App hält das laut Microsoft 50 Millionen Nutzer zählende Xbox Live Netzwerk auf dem PC Einzug. Auch PC-Spieler können sich dann dort mit ihren Freunden vernetzten, miteinander chatten oder Ingame-Videos aufnehmen und teilen. Zudem können Besitzer einer Xbox One ihre Spiele mit Windows 10 per Stream auch auf anderen Geräten wie ihrem Notebook oder PC spielen. Doch damit nicht genug. Die gemeinsame Plattform reißt darüber hinaus eine weitere alte Schranke ein: das Spielen über Plattformen hinweg. Künftig können PC-Nutzer Spiel sogar direkt mit oder gegen ihre Freunde auf der Xbox spielen.
Die größte Überraschung der Veranstaltung hatte sich Microsoft allerdings noch für den Schluss aufgehoben. Während mehrere Unternehmen wie das von Facebook übernommene Oculus Rift Projekt an Virtual Reality Brillen arbeiten und Google mit seinem Glass nicht so recht weiter kommt, setzt Microsoft auf Augmented Reality mit dreidimensionalen Hologrammen. Mittels durchsichtigen holografischen linsen sollen durch die futuristisch anmutenden HoloLens die digitale und die reale Welt miteinander verschmelzen. Und das sogar ganz ohne Verbindung zu einem PC oder Smartphone. Mit diesem Gerät könnte ein Arzt beispielsweise Werte des Patienten oder Hilfsschritte und Informationen in sein normales Sichtfeld eingeblendet bekommen. Nadella hält den Kopf-Computer ob seiner Möglichkeiten gar für die nächste Entwicklungsstufe des PCs.
Sowohl die zu erwartenden hard- und softwareseitigen als auch die vertrieblichen Veränderung der Windows-Welt werden für viele Partner eine große Umstellung bedeuten. Die neuen Funktionen bieten zahlreiche Möglichkeiten für Hard- und Softwareentwickler, um sich mit innovativen Ideen Kunden auf verschiedenen Plattformen mit einem Streich zu sichern. Allerdings bleibt die Frage nach dem Bezahlmodell noch unbeantwortet. Zwar hat der Microsoft-Chef nicht explizit ausgesprochen, dass Windows 10 ein Mietmodell wird, aber mehrere Andeutungen auf der Veranstaltung deuten klar in diese Richtung. Egal, ob Nadella von »Das eine und letzte Windows«, »Windows als Service«, oder dem Beginn einer neuen Windows-Ära sprach. Zudem sollen Besitzer von Windows 7, Windows 8.1 und Windows Phone 8.1 Windows 10 im ersten Jahr kostenlos bekommen.