Google verhandelt angeblich mit Dell darüber, zu welchen Konditionen Googles Chrome OS auf Notebooks des Herstellers eingesetzt werden könnte. Chrome OS soll im Spätherbst auf den Markt kommen.
Auf der Suche nach einer Alternative zu Microsofts Windows 7 ist offenkundig Dell. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters verhandelt der Rechnerproduzent derzeit mit Google darüber, zu welchen Bedingungen das Betriebssystem Chrome OS auf Dell-Notebooks installiert werden darf. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Aussagen von Amit Midha, dem Dell-Geschäftsführer für die Region China und Südasien.
Die Software soll nach Angaben von Google im Spätherbst fertig sein. Sie basiert auf einem Cloud-Computing-Modell: Auf dem Client-Rechner wird eine »schlanke« Systemsoftware installiert, die um den Web-Browser herum aufgebaut ist. Anwendungen und Daten werden auf Servern und Speichersystemen im Internet vorgehalten.
Für das Bearbeiten von Texten, Tabellen und Präsentationen stehen beispielsweise Googles »Text & Tabellen« oder die neue Online-Office-Version von Microsoft zur Verfügung. Die Dokumente lassen sich zudem auf Servern von Google respektive Microsoft ablegen und sind dann via Internet von jedem Rechner aus zugänglich.
Google will Chrome OS zudem mit einer Druckfunktion ausstatten, die ebenfalls Web-gestützt ist. Dies würde dem Anwender ersparen, auf seinem Notebook oder Desktop-PC Druckertreiber zu installieren.
Gerüchteweise arbeitet Google zudem an einer Funktion namens Chromoting. Sie soll Anwendungen, die auf einem Windows-Rechner installiert sind, auch Systemen mit Chrome OS zugänglich machen. Auch in diesem Fall sollen die Applikationen über das Internet oder das LAN zugänglich sein – ebenfalls in einem Browser-Fenster.
Ob sich Dell für Chrome OS erwärmen kann, ist noch offen. Ein Vorteil des Betriebssystems sind die im Vergleich zu Windows niedrigeren Lizenzkosten. Hinzu kommt, dass Chrome OS weniger Rechnerressourcen benötigt und somit speziell für hochmobile Geräte wie etwa Tablet-Rechner oder Netbooks interessant ist.
Aus denselben Gründen interessieren sich auch andere Hersteller für die Google-Software. Dazu gehören Acer, Asus, Hewlett-Packard, Lenovo und Toshiba. Erste Geräte mit Chrome OS dürften frühestens Ende des Jahres auf der Bildfläche erscheinen.