Tech Data-Chef Michael Dressen im CRN-Interview

»Der Big Data-Boom wird sehr schnell kommen«

28. Oktober 2013, 16:15 Uhr | Martin Fryba
Michael Dressen: Tech Data will die Plattform sein, die Big Data-Expertisen zusammenbringt (Foto: Tech Data)

Big Data – ein gewagtes Thema für einen Broadliner. Doch Zweifel im eigenen Haus und bei Herstellern räumte Michael Dressen aus. Für den Techdata-Chef ist es höchste Zeit, das Thema im Channel zu platzieren.

CRN: Rund 300 Besucher kamen zum Kongress. Welche Bilanz ziehen Sie?

Dressen: Der Kongress war ein großer Erfolg und hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir waren überrascht, wie viele Teilnehmer sich noch in den letzten Tagen angemeldet haben. Unser Ziel ist es, den Handel für das Thema Big Data zu sensibilisieren. Big Data ist doch gerade auch für den Channel eine große Wachstumschance. Es werden bereits heute mehrere Hundert Millionen Euro in diesem Umfeld umgesetzt, wie wir es bei unseren Herstellerpartnern Oracle und IBM sehen können. Doch der Handel ist hier noch außen vor. Der Kongress hat in vielen Facetten gezeigt, dass der Channel bei Big Data neue Aufgabengebiete besetzen kann und sollte. Insofern hat die Veranstaltung sehr viele Impulse gesetzt und wohl auch manche Besucher wachgerüttelt.

CRN: Geld verdienen mit Big Data derzeit nur wenige, spezialisierte IT-Häuser. Systemhäuser und Distributoren eher nicht. In welcher Rolle sehen Sie da Techdata?

Dressen: Im Channel gibt es wenig Big Data-Expertise, daher haben wir neben Hersteller auch viele Beratungshäuser zum Kongress geladen. Wir wollen hier eine Plattform schaffen und das Know-how aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringen. Letztlich hängen an diesem Thema immer auch Produkte - Infrastruktur und Software.

CRN: Haben Sie schon hochspezialisierte Datenanalysten eingestellt?

Dressen: Nein. Wir werden keine Data Scientists einstellen und sie unseren Kunden zur Verfügung stellen. Wir sehen uns bei Big Data in der Rolle des Enabler.

CRN: Ist Big Data nicht eher einer dieser vielen kurzen Hypes, also wieder so eine neue »Sau«, die durchs Dorf getrieben wird?

Dressen: Definitiv nicht. Anders als bei Cloud sind Big Data-Projekte sehr nahe am Business der Anwender-Unternehmen dran, die sehr schnell sehen, dass Big Data Wettbewerbsvorteile schafft. Schauen Sie sich eine Amazon an: Dieses Unternehmen ist einer MSH im Online-Geschäft um Lichtjahre voraus, weil sie konsequent auch Big-Data-Lösungen einsetzen. Unternehmen, die heute noch nicht über die Analyse von Daten nachdenken, geraten ins Hintertreffen und können den Vorsprung ihrer Wettbewerber dann kaum noch einholen. Bei Endkunden werden sich entsprechende Projekte rasch herumsprechen. Ich bin sicher, dass es zu einem Boom bei Big Data kommen wird – und zwar sehr schnell.

Von Hürden und zaghaften Herstellen: Warum auf dem Tech Data Kongress Systemhäuser mit den Big Data-Strategien der Hersteller unzufrieden sind,lesen Sie hier …


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