Die größten Bedenken haben die befragten Unternehmen beim Thema Client-Virtualisierung im Hinblick auf die Gewährleistung von IT-Sicherheit. Dies ist insofern interessant, als dass die Verbesserung der IT-Sicherheit auf der anderen Seite von den Befragten auch als einer der wichtigsten Treiber für den Einsatz von Virtualisierung gesehen wird. Da bei der Desktop-Virtualisierung mehrere virtuelle Clients auf einer physischen Hardware laufen, ist hier natürlich ein besonderer Schutz und eine sicherheitstechnische Trennung der Komponenten erforderlich. Zum Teil befürchtet man hier auf Seiten der IT-Verantwortlichen auch die Gefahr neuer Bedrohungspotenziale etwa durch Hypervisorattacken.
Nicht zu unterschätzen sind zudem interne Widerstände, denn es gibt zum Teil nicht unerhebliche Vorurteile von Seiten der Anwender gegen virtuelle Clients. Hierzu gehören Befürchtungen, wie etwa einen weniger leistungsfähigen Rechner zu bekommen, in seinen Rechten eingeschränkt zu werden oder auch leichter kontrollierbar zu sein. Insgesamt sind aber die entscheidenden Gründe der befragten Unternehmen, die sich bisher gegen eine Client-Virtualisierung entschieden haben, ganz andere. Zum einen haben die befragten IT-Verantwortlichen Zweifel an der Performance der Lösungen und zum anderen ist die Relation von Kosten/ Aufwand und Nutzen für einige Befragte noch nicht überzeugend genug.
Dennoch sind die wesentlichen Antriebsfaktoren für Client-Virtualisierung Kosteneinsparungspotenziale. Insbesondere im Bereich der Administration sollen Kostenvorteile durch die Virtualisierung erzielt werden, aber auch im Support sehen die Befragten Möglichkeiten zum Sparen. Weitere Bereiche für Kostensenkungen sind die Gerätekosten für die Clients sowie die Lizenzkosten für Software. Dabei ist natürlich besonders wichtig, innerhalb welchen Zeitraums sich Kosteneinsparungen realisieren lassen. Insgesamt die Hälfte der Unternehmen, die Client-Virtualisierung einsetzen, den Einsatz planen oder den Einsatz evaluieren, geht davon aus, dass sich ihre Investitionen innerhalb von 18 Monaten amortisiert haben. 21 Prozent der Unternehmen erwarten hingegen, dass sich der ROI erst nach über zwei Jahren einstellt und weitere 10 Prozent erachten Kostenaspekte nicht als relevant.
Im Großen und Ganzen gehen die befragten Unternehmen davon aus, dass sich die Kosteneinsparungen eher mittel- als kurzfristig einstellen. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, warum in den vergangenen zwei Jahren viele Unternehmen noch vor Investitionen in Client-Virtualisierung zurückschreckten, da es in der Zeit vor allem um die Realisierung kurzfristiger Kostensenkungen ging.
Die Befragung macht deutlich, dass die Gründe für oder gegen eine Einführung von Client-Virtualisierung insgesamt sehr heterogen und auch stark von der individuellen Situation der Unternehmen abhängig sind. Die Befragungsergebnisse belegen allerdings eindeutig, dass das Interesse der Anwender im deutschen Markt deutlich gestiegen ist. IDC geht davon aus, dass die Nachfrage nach Client-Virtualisierung in den nächsten 12 bis 24 Monaten zunehmen wird. So erwarten drei Viertel der Befragten in den kommenden beiden Jahren steigende Ausgaben für Client-Virtualisierung.