Managed Services und Cloud

»Die Weichen sind gestellt«

6. Juli 2017, 13:44 Uhr | Andreas Dumont

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hürden und Herausforderungen

Die Umstellung auf Managed-Service-Angebote stellt für viele Systemhäuser eine große Herausforderung dar. Eine enorm steigende Anzahl an IT-Geräten, Applikationen und deren Verknüpfungen gilt es dabei zu überblicken. »Zu den bekannten Servern, PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones gesellen sich nun eine große Menge Produktionsmaschinen, Fahrzeug- und Transportsysteme, Überwachungs- und Zugangskontrollsysteme, viele neue IT-Lösungen, die von zentralen oder auch peripheren Geräten gesteuert werden«, erläutert Karsten Agten. Neben der richtigen Partnerauswahl für die richtigen Tools wie Monitoring, Analyse, Dokumentation und Leistungsabrechnung sei es eine große Herausforderung, die richtigen Mitarbeiter zu finden und junge neue Mitarbeiter entsprechend auszubilden.

Udo Schillings sieht die größte Herausforderung darin, dass man nicht einfach so starten könne. Es sei zunächst erforderlich, die internen Prozesse für Vertrieb, Technik und Rechnungsstellung anzupassen. Mike Bergmann vergleicht die Situation der Systemhäuser mit der Automobilindustrie: »Wir werden in den nächsten fünf Jahren eine Hybrid-Phase erleben, in der es zwei parallel existierende Modelle gibt. Das alte Modell ›Zeit gegen Geld‹, also Abrechnung der Dienstleistung nach Aufwand, wird auch in Zukunft weiter existieren, sich aber rückläufig entwickeln. Vergleichbar dazu hat die Automobilbranche die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das neue Modell ›Effizienz gegen Geld‹ hingegen, nämlich definierte Serviceleistungen zum Festpreis, wird sich stark entwickeln und das alte Modell in Teilbereichen komplett ablösen – vergleichbar mit dem Elektroantrieb in der Automobilbranche.« Kaum ein Systemhaus könne es sich in der aktuellen Phase leisten, nur auf das eine oder das andere Modell zu setzen. Erfolgreich würden also die IT Systemhäuser sein, denen diese Hybrid-Phase am besten gelingt.

Die Differenzierung am Markt sei eine schwierige Aufgabe. Patchen, Antivirus und Monitoring sei keine Alleinstellung, auch eine Service-Flatrate nicht, meint Olaf Kaiser dazu. »In erster Linie besteht die Herausforderung darin, sich von der technischen Herangehensweise an Aufgaben, Projekte und Themen zu verabschieden. Bisher war die Logik vieler Systemhäuser, ihre technische Kompetenz über ein Problem zu stülpen, in der Hoffnung, dass das irgendwie passt. Hier ist eine grundsätzlich um 180 Grad gedrehte Perspektive notwendig. Die technische Leistungserbringung muss hoch standardisiert und automatisiert erfolgen, also minimales technikverliebtes Basteln, wie es immer noch viele machen«, so Simon Berger. Fazit: Obwohl Managed Services im Markt angekommen sind, tun sich etliche IT-Systemhäuser mit der Änderung ihrer Geschäftsmodelle noch schwer.


  1. »Die Weichen sind gestellt«
  2. Hürden und Herausforderungen
  3. Alternativlose Automatisierung
  4. Neue Services
  5. Ausblick

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