CRN: Kommen für das Testing von Software verstärkt Container zum Einsatz?
Schlabschi: Grundsätzlich findet alles Interesse, was Software-Tests vereinfacht: Container sind derzeit vor allem in funktionalen Tests das Mittel der Wahl. Speziell bei Performance-kritischen Anwendungen sind aber auch Laufzeit Tests erforderlich, die dann unter Produktionsbedingungen durchgeführt werden – also unter Umständen ohne Container.
CRN: Wird das klassische Wasserfallmodell dem Tempo der Digitalisierung noch gerecht?
Schlabschi: In der Software-Entwicklung gibt es zwei Anwendungsbereiche mit unterschiedlichen Bedingungen und damit auch Anforderungen: Hochdynamische Webservices und Dev/Ops-Betriebsmodelle erfordern eine sehr hohe Flexibilität; hier sind Softwareentwicklungsmethoden erforderlich, die den Entwicklungsprozess durch Parallelisierung und Entkopplung beschleunigen. Der Preis dafür ist häufig eine hohe Komplexität im Software-Design des Gesamtsystems, beispielsweise durch parallele Haltung korrelierter Daten in verschiedenen Subsystemen.
Bei weitem nicht alle Anwendungen brauchen jedoch eine derartig hohe Flexibilität. Vor allem im BackOffice, also im Bereich der Transaktionsverarbeitung und der Datenhaltung, steht die Sicherheit von Transaktionen und Daten-Konsistenz an erster Stelle. Hier ist das Wasserfallmodell meist die bei weitem einfachere, zuverlässigere und vor allem sicherere Entwicklungsmethode.