Köln verdrängt Leipzig als führende Spiele-Messe

Duell der Gaming-Giganten

18. August 2009, 8:43 Uhr | Joachim Gartz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Absatzdesaster im ersten Halbjahr 2009

Neben der messetechnischen Spaltung der Branche zwischen Köln und Leipzig hat die Spieleindustrie im ersten Halbjahr 2009 zudem ein regelrechtes Absatzdesaster hinnehmen müssen. Die Branche reagiert offensichtlich wesentlich sensibler auf konjunkturelle Schwankungen als bisher angenommen. Die Hersteller wollen jedoch nun, pünktlich zur Gamescom, die mit einer Größe von 284.000 Quadratmetern (entspricht rund 38 Fußballfeldern) aufwartet, wieder so richtig durchstarten. Die vier Messehallen sind jeweils in Themenwelten aufgeteilt. Halle 6 fungiert als Action- und Adventure-Zone. Halle 7 ist ganz dem Thema Sport gewidmet. In Halle 8 geht es dagegen um das Thema Lifestyle, während in Halle 9, wie in Leipzig, Online Gaming im Mittelpunkt steht. Fachbesucher erhalten bereits am 19. August Zutritt zum Messegelände. In den Hallen 4 und 5 steht für Reseller zudem eine Business Area zur Verfügung, die täglich von neun bis 19 Uhr geöffnet ist, und in der zahlreiche Unternehmen mit einem zusätzlichen Stand präsent sind.

Der Spieledistributor Playcom wird zur Premiere der Gamescom in Köln keinen eigenen Stand haben, sondern auf einem Gemeinschaftsstand von Marketpoint im Business Center Halle 4.2, B 031, vertreten sein, um zu prüfen, ob sich für die Zukunft ein eigener Stand lohnt. Als potenzielle Topseller und wichtigste Spiele-Neuheiten der Messe sieht Playcom-Sprecher Frank Hillmann die plattformübergreifenden Titel: »Need for Speed«, »Fifa 10«, »Batman«, »Colin Mcrae Dirt« sowie »Halo 3« für Xbox 360 und PC. Der Handel profitiere zudem von einem verstärkten Trend zu sozialen Spielen: »Gemeinschaftliche Spiel-Konzepte, wie zum Beispiel Party-Spiele im Stil von Singstar, haben sich stark durchgesetzt und bescheren der Branche überraschend hohe Umsätze«, so Hillmann gegenüber Computer Reseller News.

Ob sich die Kölner »Gamescom« tatsächlich als Konjunkturmotor für die zuletzt arg gebeutelte Spiele-Industrie erweisen wird, bleibt vorläufig offen: Im ersten Halbjahr 2009 entwickelten sich die Verkaufszahlen von Spielen und Konsolen stark rückläufig. Dies zeigt sich auch an den negativen Aktienkursen von Spielentwicklern wie Electronic Arts, Activision oder Take-Two. Selbst der marktführende Konsolenhersteller Nintendo legte zuletzt enttäuschende Quartalszahlen vor.


  1. Duell der Gaming-Giganten
  2. Absatzdesaster im ersten Halbjahr 2009
  3. Erholung der Spiele-Branche in Sicht

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