Kostenreduktion durch Auslagerung

E-Mails: Desaster-Kommunikation kommt Firmen teuer zu stehen

23. April 2009, 16:42 Uhr | Martin Fryba
Kostenfaktor Spam ausschalten: Messagelabs filtert E-Mails, bevor diese ins Unternehmensnetz gelangen. Das entlastet die Mitarbeiter, Server und das Netzwerk des Anwenders.

Der tägliche Wahnsinn: Büromenschen beschäftigen sich eifrig mit unnützen Dingen, während Techniker tagtäglich tapfer in einen längst verlorenen Kampf ziehen. Die elektronische Mail hat das Zeitalter der schönen, schnellen, vor allem aber immer teurer und gefährlicher werdenden Kommunikation geschaffen.

Es ist einer der größten Fehler moderner Kommunikationssystems, dass die elektronische Post gratis versendet werden kann. Hoster wie McColo und andere Unterweltfirmen sorgen dafür, dass täglich eine dreistellige Milliardenzahl an Spam-Mails verschickt wird. Die schöne neue und zunehmend lästige Kommunikation wird zudem durch zweifelhafte Versprechen von Newsletter-Diensten pervertiert, die Nutzern für das Lesen von Werbemails sogar Geld zahlen.

Briefe und Prospekte gegen Entgelt zuzustellen, war gestern. Digitalen Informationsmüll kostenlos und unter beachtlichem Schaden für Umwelt (siehe Beitrag ) und Intellekt zu übermitteln, ist der Stand heute.

Glaubt man einschlägigen Studien, müsste ein Mail-Verbot eigentlich in die UN-Resolution für Menschenrechte aufgenommen werden. Büroangestellte verschwenden 3,5 Jahre ihres Lebens mit E-Mails, die zu großen Teilen unwichtig oder schlicht überflüssig sind, fand eine Studie des Henley Management College im Auftrag des TK-Herstellers Plantronics heraus.

Sichten von Spam-E-Mails kostet 500 Euro pro Mitarbeiter

Die Zeit, die Anwender für das Sichten ihres Postfaches und das Aussortieren von unerwünschten Nachrichten aufwenden, verschlingt einer Studie der Universität Hamburg zufolge 500 Euro pro Jahr und Mitarbeiter (siehe Beitrag von Network Computing).

Erheblich sind auch die jährlichen Kosten, die Unternehmen zur Erhaltung des Kommunikationsdesasters aufwenden. Die Formel: Je größer der Konzern, desto mehr Mails müssen bewältigt werden und desto höher der Preis für Hard- und Software, Lizenzen, Server und Speicherplatz: Im Schnitt summiert sich das jährlich auf 63 Dollar pro Mail-Nutzer, ermittelte kürzlich IT-Security-Spezialist Trend Micro.

In dieser Summe sind Wartung und Betrieb der Mail-Infrastruktur durch eigenes Personal noch gar nicht enthalten, auch nicht die Folgekosten, die durch die Beseitigung von Systemmanipulationen oder Ausfällen der IT-Infrastruktur entstehen. Wie hoch weitere Schäden durch Internet-Betrug mittels Phishing und Pharming zu veranschlagen sind, vermag keine Statistik zuverlässig zu nennen.

Rund 0,5 Prozent aller E-Mails mit Spionagesoftware

Mails, die digitalen Leimruten unseres Zeitalters, werden als Agenten missbraucht, um Authentifizierungsdaten ausspähen. Identitätsdiebstahl hat Hochkonjunktur. In einer von 245 Mails finden sich entsprechende Schnüffel-Programme. Das entspricht einem halben Prozent des gesamten E-Mail-Aufkommens, schätzt der E-Mail-Spezialist MessageLabs.

Andererseits ist die Mail-Kommunikation heute freilich kaum mehr wegzudenken. Aber immerhin: 15 Prozent aller IT-Leiter würde sie am liebsten ganz abschaffen. Man muss dahinter nicht unbedingt eine der Todsünden vermuten: den Wunsch, sich im Schatten einer reibungslosen IT genüsslich der Trägheit am Arbeitsplatz hinzugeben.

Die Desaster-Kommunikation einzudämmen, kann auch etwas mit der Qualität unserer modernen Kommunikation zu tun haben, wie eine Studie der Akademie für Führungskräfte zeigt. Jeder dritte deutsche Manager würde einen Mail-freien Freitag begrüßen, um wenigstens einmal in der Woche das direkte Gespräch per Telefon zu führen.

Tipp der Redaktion

Mehr Hintergründe und Konzepte zum Thema E-Mail-Sicherheit stellt MessageLabs in einem kostenlosen Webinar am 30. April vor. Anmeldungen hier bei Network Computing.


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