Hans Szymanski, CEO der Nfon AG, über Home Office, Cloud-TK-Lösungen und die Hoffnung auf das baldige Ende der Fax-Technologie.
CRN: Sind Systemhäuser nicht nur Anbieter sondern auch Berater wenn es darum geht, Collaboration-Lösungen einzuführen?
Hans Szymanski: Auf jeden Fall! Die Nfon AG hat kürzlich erst einen vierten Vertriebskanal eingeführt. Neben dem klassischen Partnergeschäft, dem Carrier-Sales und dem Vertrieb über die Distributoren widmen wir uns dem Wholesale-Modell. Denn genau die Branche der Systemhäuser hat erkannt, dass sie mit ihrer IT-Expertise exakt die richtigen Anbieter und vor allem auch Berater für Collaboration-Lösungen sind. Beratung ist einer ihrer absoluten Stärken und dies wird der weiteren erfolgreichen Einführung von Cloud-TK-Lösungen und ihren vertikalen Lösungen sehr behilflich sein. Neue Technologien erfordern ein hohes Niveau an Beratungskompetenz und Systemhäuser können das historisch sehr gut.
CRN: Wird sich das Home Office-Modell durchsetzen?
Szymanski: Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es gibt Berufsgruppen und Branchen da macht es durchaus Sinn und es gibt jene da ist es vollkommen sinnfrei. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Ein Chirurg ist 2017 im Home Office quasi sinnlos, wie es in ein paar Jahrzehnten aussieht ist eine andere Sache. Virtualisierung und Automatisierung werden sich auf ein ungeahnt hohes Level entwickeln. Präsenzpflicht ist aber auch eine unternehmerische Entscheidung die eng an eine Unternehmenskultur geknüpft ist. So wie die E-Mail schon zig Tode gestorben ist, ist sie auch wieder auferstanden. Und genauso steht es auch um die ewige Diskussion der Präsenz von Mitarbeitern. Wer sagt eigentlich, stand der technischen Möglichkeiten von heute, dass ein Mitarbeiter nicht präsent ist, wenn er zum Beispiel nicht im Headquarter arbeitet? Dank Collaboration-Lösungen und mobiler Technik kann die Arbeit quasi von jedem Ort der Welt aus verrichtet werden. Wenn das Ergebnis stimmt und eine einfache und zuverlässige Hochtechnologie Unternehmensprozesse effektiv unterstützt ist es keine Frage der Präsenz, sondern eine Frage der Qualität und Qualifizierung der Mitarbeiter. Entstehen hier Zweifel ist eine Entscheidung pro Präsenz vorzuziehen.
CRN: Wir die E-Mail mit Social Media verschmelzen?
Szymanski: Die E-Mail ist schon zig Tode gestorben und diesem Prozess wird sich auch noch Social Media stellen müssen – das ist zweifelsfrei ein Merkmal von Entwicklung. Für mich stellt sich eher die Frage wann wir zum Beispiel endlich die längst überholte Fax-Technologie für immer verabschieden. Wenn der gesetzliche Rahmen dafür steht ist dies der nächste große finale Abschied. Letztendlich sind aber auch die Inhalte die via E-Mail und Social Media übermittelt werden unterschiedlich. Es ist also eher wahrscheinlich, dass E-Mail und Social Media mehr und mehr verschmelzen.