Facebook at Work

Facebooks Marsch in die Büros

28. November 2014, 13:09 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Datenschutz und Preis als wichtigste Kriterien

Vor allem der Umgang mit dem Thema Datenschutz dürfte über den Erfolg von Facebook at Work entscheiden. Viele Unternehmen zeigen sich – zu Recht – skeptisch, wenn es darum geht, eigene Prozesse über einen Drittanbieter laufen zu lassen. Besonders in hierzulande dürften die Unternehmen kritisch sein, schließlich stehen alle Facebook-Server in den USA und sind damit von hiesigen Datenschutzbestimmungen weitestgehend abgekoppelt. Zudem sorgte Facebook in der Vergangenheit des Öfteren für Negativschlagzeilen wegen seines laxen Umganges mit der Privatsphäre der Facebook-Nutzer.

Die Folge: aktuell untersagen sogar viele Firmen ihren Mitarbeitern die Facebook-Nutzung am Arbeitsplatz, auch weil sie eine eingeschränkte Produktivität ihrer Angestellten fürchten. Immerhin hat Facebook bereits klargestellt, Private Nutzerkonten von den geschäftlichen zu trennen, um so eine überbordende private Beschäftigung ausschließen zu können.

Doch auch beim Funktionsumfang muss Facebook liefern – bislang bieten Xing und LinkedIn mit eigenen Gruppen und ausführlichen Arbeitgeberinformationen für Unternehmen und ihre Mitarbeiter mehr. Zwar können schon jetzt auch Unternehmen eine eigene Seite bei Facebook erstellen, doch eigene Gruppen oder Foren, um geschlossen mit Kunden oder gar Mitarbeitern zu kommunizieren, fehlen.

Doch auch hier scheint Facebook nachzubessern. Die Funktion, gemeinsam an einem Dokument zu arbeiten, dürfte für viele der ausschlaggebende Punkt sein, Facebook at Work doch eine Chance zu geben. Gleichzeitig ist die Ankündigung ein direkter Schlag gegen den Werbekonkurrenten Google und dessen Google-Docs.

Schafft es Facebook, in seinem Business-Netzwerk einen ausreichenden Datenschutz mit einem guten Funktionsangebot zu kombinieren, wird es für die die etablierten Business-Netzwerke schwer. Nutzer müssten für privat- und Geschäftsgebrauch keine unterschiedlichen Netzwerke nutzen, würden von einer gleichen Oberfläche mit gleicher Bedienung profitieren. Zudem könnte Facebook at Work auf Premiumgebühren für seine Nutzer verzichten und sich stattdessen rein über Werbung finanzieren. Und am Ende ist es doch immer der Preis, der zählt.


  1. Facebooks Marsch in die Büros
  2. Datenschutz und Preis als wichtigste Kriterien

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