Als einziges Programm im Test stecken in der Elements-Box gleich zwei Varianten: Neben der Windows-Version packt Adobe zusätzlich gleich noch eine versionsgleiche Mac-Version hinzu.
Anders als der große Bruder, Premiere Pro, den es in CS5 nur noch als 64-Bit-Programm gibt, ist Elements in der getesteten Windows-Version ein reines 32-Bit-Programm. Leider fehlt Premiere Elements auch die mit der Adobe-Produktreihe CS5 eingeführte Mercury-Playback-Engine, die bei einer passenden, leistungsfähigen Grafikkarte – etwa einer Nvidia Quadro 4800 – für ruckelfreies Abspielen sorgt.
Die Performance, bereits in der Vorversion alles andere als befriedigend, hat sich nur hinsichtlich der Stream-Vorschau gebessert. Dies gilt jedoch nur, solange der Anwender keine Änderungen wie etwa Anpassungen der Transparenz vornimmt. Diese quittiert Elements sofort mit einem roten Balken.
Das Berechnen der Vorschau kann je nach verwendeten Filtern extrem lange dauern: Auf unserem Test-PC genehmigte sich Elements eine Renderzeit von vier (!) Stunden für einen knapp zweiminütigen Bereich, auf den wir einen Kartoonfilter gezogen und dessen Transparenz wir geändert hatten.
Gut gelöst hat Adobe in Elements seit Programmgenerationen die direkte Ausgabe aus der Timeline als DVD oder Blu-ray-Disc. Allerdings könnten die mitgelieferten Vorlagen vielseitiger sein und nicht nur nach (vermutlich) US-amerikanischem Geschmack. Sehr gut ist der integrierte Titelgenerator. Er bietet Stand-, Roll-und Scroll-Titel, die sich sehr präzise einstellen lassen.
Unzumutbar lange dauert das Berechnen mancher Effekte in Premiere Elements – auch wenn, wie hier, nur eine Vorschau von knapp zwei Minuten zu rendern ist.
Dafür fehlen Premiere Elements besonders viele der grundlegenden Funktionen, die einen effizienten Schnitt und eine komfortable Nachbearbeitung ermöglichen; auch Fortgeschrittenen-Funktionen wie eine Multikamera-Unterstützung bietet Elements nicht.
Generell sind die Ausgabe-Optionen – offenbar aus Lizenzgründen – eher beschränkt. So fehlt eine Option, MPEG-2-oder MPEG-4-Dateien als Transportstream auszugeben. Auch AVCHD-Streams lassen sich nicht – schon gar nicht mit Smartrendering – wieder als AVCHD-Material speichern. In diesem Bereich ist Adobe im Vergleich zu Mitbewerbern wie Avid derzeit deutlich ins Hintertreffen geraten.
Ausgerechnet für die Übertragung der Clips aus dem Vorschaufenster fehlen Optionen: Unverständlich ist, warum ist es nicht möglich sein sollte, je eine Schaltfläche zum Überschreiben oder zum Anfügen in die aktiven Video-/Audiospuren einzubauen.