Lösungen vom Messenger bis VR

Google bläst zum Großangriff

19. Mai 2016, 10:17 Uhr | Lars Bube

Mit einer ganzen Reihe neuer Produkte und Services wie »Home« und »Allo« setzt Google zum Großangriff auf alle namhaften Konkurrenten von Amazon über Microsoft bis Facebook an.

Google hat seine Entwicklerkonferenz I/O in diesem Jahr gleich mit einer ganzen Reihe von Paukenschlägen eröffnet. In seiner fast zwei Stunden langen Keynote gab CEO Sundar Pichai einen Ausblick auf zahlreiche neue Produkte, die der Branchenkonkurrenz das Fürchten lehren sollen. Die Palette reicht vom smarten Heimassistenten »Home«, der gegen Amazons »Echo« antreten soll, über den Skype- und Whatsapp-Konkurrenten »Allo«, bis hin zu einer eigenen Virtual Reality-Lösung. Eine wichtige Basis für gleich mehrere Angebote ist dabei der »Assistant«. Dieser greift den Trend zu intelligenten selbstlernenden Bots auf, die Dienste wie Messenger zu smarten Begleitern machen sollen, indem sie den Nutzern wichtige Fragen und Aufgaben durch vorausschauendes Verhalten vereinfachen können. Hier spielt Google sein ganzes Wissen und die Erfahrung aus dem Suchmaschinenbereich aus und hofft, der Konkurrenz damit trotz des späten Starts schnell den Rang ablaufen zu können.

Auch der digitale Heim-Assistent Home setzt auf die Basis des Assistant auf. Wie schon von Amazons Echo bekannt, ist die sichtbare Schnittstelle des Systems zu seinen Nutzern ein vernetzter Lautsprecher. Über diesen können beispielsweise Anfragen an Google gestellt, aber auch komplizierte Aufgaben und Befehle per Sprechbefehl eingegeben werden. So lassen sich damit etwa auch viele Funktionen eines Smart Home wie die hauseigenen Nest-Thermostate und –Sensoren oder auch die Rollläden und das Licht steuern. Vor allem dank dem Assistant wird Home bei Bedarf allerdings auch selbst aktiv und betätigt sich als digitales Sekretariat. Es erinnert die Nutzer an - über Home oder auch andere Geräte wie beispielsweise Android-Smartphones eingespeiste – Termine und Aufgaben. Dabei werden auch Zusatzinformationen wie etwa Staus auf dem Weg zur Arbeit oder Verspätungen öffentlicher Verkehrsmittel bei der Anreise zum Flughafen für den Urlaub mit einbezogen und dem Nutzer bei Bedarf weitergegeben. Google will Home langfristig auch anderen Entwicklern öffnen, um die möglichen Funktionen noch zu erweitern.

Genauso eng an den Assistant angebunden ist auch Googles neuer Messenger »Allo«. Statt lediglich ein reines Tool zum Austausch von Textnachrichten und Bildern zu bieten, soll Allo dadurch zu einem intelligenten Kommunikationstool werden, das den Nutzer ebenfalls wieder an zentralen Stellen entlastet. So kann Allo ihm beispielsweise direkt passende Antworten auf eingehende Nachrichten und laufende Diskussionen vorschlagen. Selbst Bilder kann Allo dabei schon recht zuverlässig erkennen und einordnen, wie Pichais Team auf der Konferenz zeigte. Selbst Termine, Reservierungen und sogar Buchungen lassen direkt über Allo erledigen. Wie auch Whatsapp nutzt Google zur Nutzeridentifizierung dabei die eigene Telefonnummer. Trotz der enormen Menge an dazu gesammelten Informationen über den Nutzer soll er sich über das Thema Sicherheit sich laut Google keine Gedanken machen müssen. Dazu bietet der Messenger beispielsweise einen eigenen Incognito-Modus, bei dem sämtliche Inhalte durch eine End-to-End-Verschlüsselung geschützt werden und so auch für Google nicht les- und auswertbar sind.


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