Geteiltes Leid ist halbes Leid dachten sich auch findige App-Entwickler. »Hater« soll das Gegenstück des hochgreckten Facebook-Daumens werden, kann aber Mobbing Tür und Tor öffnen.
Der »I like«-Button in Facebook hat inzwischen Kultstatus und auch der »+1«-Knopf bei Google+ erfreut sich ungebrochener Popularität. Leider sind Unmutsbekundungen oder einfacher Frustabbau in sozialen Netzwerken aktuell nicht so leicht möglich. Der Daumen runter fehlt bei Facebook, das -1 bei Google+. Doch all die Miesepeter und Brummbären dieser Welt können jetzt aufatmen. Die Fotosharing-App »Hater« beseitigt den Misstand und ermöglicht es, alles und jeden möglichst öffentlichkeitswirksam zu hassen. Stau? Hass! Bahn verspätet? Hass! Platte Reifen? Hass! »Hater« ist im Grunde eine Fotosharing-App und orientiert sich somit an populären Applikationen wie beispielsweise Instagram. Einfach ein Foto des nervigen Objektes, der nervigen Situation oder eben auch von der nervigen Person aufnehmen, der Öffentlichkeit per Facebook, MMS oder Email zugänglich machen und so viele Daumen runter und Kommentare wie möglich kassieren.
Besonders in Hinblick auf fotografierte Personen bietet die App allerdings großes Gefahrenpotential. Die Entwickler machen die öffentlichen Unmutsbekundungen möglichst einfach, Cybermobbing steht so prinzipiell nichts mehr im Wege: Hater bietet von sich aus neben den Nutzerprofil ein »Alter Ego« mit Alias-Namen an. Das Umschalten zwischen den einzelnen Profilen kann ohne Einschränkungen jeder Zeit erfolgen. Auch können beide Profile unterschiedliche Beschreibungen von Fotos enthalten und so Cybermobbing noch einfacher und effektiver gestalten. Momentan ist »Hater« nur für iOS erhältlich, soll aber auch bald für Android verfügbar sein.