Weil der Bundestag die rechtzeitige Ablösung des PC-Betriebssystems Windows XP versäumt hat, entstehen für die Steuerzahler vermeidbare Mehrkosten. Dieser Vorgang ist jedoch kein Einzelfall, wie der IT-Dienstleister Fritz & Macziol berichtet.
Wie das Handelsblatt berichtet, entstehen unnötige Mehrkosten in Höhe von rund 120.000 Euro durch einen Zusatzvertrag, den die Bundestagsverwaltung mit dem Software-Hersteller Microsoft abgeschlossen hat. Der wurde nötig, weil auf den rund 7.300 PCs in den Büros von Abgeordneten und Verwaltungsmitarbeitern immer noch das Uralt-Betriebssystem Windows XP läuft. Um wie viele Installationen es sich handelt, verschweigt die Behörde bislang. Die zusätzlichen Leistungen sollen dafür sorgen, dass die Rechner weiterhin funktionieren und Sicherheitslücken geschlossen werden.
Die Bundestagsverwaltung gibt keine Auskunft, warum bislang keine Migration erfolgt ist. Wahrscheinlich dürfte es aber daran liegen, dass keine Mittel bereitgestellt worden sind, um die erforderliche neue Soft- und Hardware zu beschaffen. Auch in anderen Behörden steht die XP-Umstellung noch aus. Schätzungen zufolge läuft Windows XP weltweit noch auf 14 Prozent der PCs, in Deutschland soll der Anteil bei 6 Prozent liegen. Dabei handelt es sich überwiegend um Konsumenten und kleine Unternehmen.