Zum Inhalt springen
Digitale Reputation

Internetnutzer leiden unter negativen Kommentaren

Persönliche Kontaktdaten und fremde Kommentare im Internet liegen vielen Nutzern schwer im Magen. Vor allem Geschäfts- und Karriere- schädigende Inhalte möchten die meisten gelöscht haben.

Autor:Folker Lück • 1.8.2011 • ca. 1:15 Min

Ruflotse-Löschreport für das zweite Quartal 2011: Kunden sorgen sich um negative Bewertungen. (Grafik: Ruflotse / Teaser: S. Hofschlaeger/pixelio.de)
Inhalt
  1. Internetnutzer leiden unter negativen Kommentaren
  2. Kampf gegen kritische Kommentare

Viele Internetnutzer oder Mitglieder von sozialen Netzwerken bereuen schon nach kurzer Zeit, Persönliches oder Intimes im World Wide Web von sich preisgegeben zu haben. Sie müssen aufdringliche Kontaktaufnahmen oder beschämende Kommentare über sich ergehen lassen. Weil die Löschung der persönlichen Daten jedoch eine knifflige und aufwändige, manchmal sogar vergebliche Angelegenheit darstellt, werden immer häufiger Spezialisten für den Schutz der Privatsphäre mit diesem heiklen Job beauftragt. Einer dieser Spezialisten ist der Internetservice Ruflotse, der für seine Dienste allerdings Gebühren verlangt.

Das Münchner Unternehmen erstellt regelmäßige Quartalsberichte, aus denen hervorgeht, was seinen Kunden zuletzt am meisten unter den Nägeln brannte. Im zweiten Quartal 2011 wurde zum Beispiel jeder zwanzigste vom Ruflotsen beauftragte Internetnutzer zuvor unerwünscht von Personen oder Unternehmen kontaktiert. Ein Teil davon hatte damit zu kämpfen, dass Firmen ungefragt mit ihnen Kontakt aufnahmen, ein anderer Teil wurde auf persönlicher Ebene belästigt - von anderen Privatpersonen.

Meistens beauftragten Ruflotse-Kunden die Löschung von Inhalten im Internet vorbeugend, da sie um ihre Privatsphäre besorgt waren (61 Prozent). Darunter waren beispielsweise auch Familien, die unerwünschte Einträge über ihre Kinder entfernen ließen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Löschaufträge bezog sich auf geschäftsschädigende Inhalte, mehr als jeder zehnte Auftrag (elf Prozent) wurde von Bewerbern auf Jobsuche zum Schutz ihrer Karriere veranlasst.

37 Prozent der Einträge, die Nutzer entfernen ließen, waren Kommentare in Foren und Communities, mehr als ein Drittel (35 Prozent) waren persönliche Kontaktdaten, die im Web offen zugänglich waren. Auch im Löschbericht des ersten Quartals 2011 sorgten sich die Nutzer am meisten um diese Inhalte. 21 Prozent der beauftragenden Nutzer waren überrascht, dass Bilder, Filme oder auch Kontaktdaten plötzlich auch auf anderen Websites und Verzeichnissen erscheinen, nachdem sie diese veröffentlicht hatten.