Philip Semmelroth stellt bei der Leitung seines Systemhauses C&S gängige Führungsstile auf den Kopf. Für ihn fehlt es bei den üblichen Theoriemodellen zur Mitarbeiterführung schlicht am Praxisbezug. »Sobald es um Menschen geht, funktionieren sie nicht mehr«, erklärt Semmelroth in seinem Vortrag auf dem ITK-Spitzentreffen. Stattdessen erhebt er den Kunden zum Entscheider in seiner Firma. Er selbst sei nur »die Basis«, die seinen Mitarbeitern die Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Bei seinem Führungsstil komme es darauf an, seinen Angestellten als Vorbild zu dienen. »Nichts erwarten, was nicht leistbar ist und diese Führungsrolle auch vorleben«, bricht der Systemhaus-Chef seine Prinzipien auf zwei Aspekte herunter. Dazu gehört für ihn auch, die Mitarbeiter fair zu behandeln und ihnen den Sinn ihrer Arbeit klar zu machen. Nur so entstehe die nötige Identifikation mit der Firma. Auf sie ist Semmelroth, der beruflich viel unterwegs ist, angewiesen. »Befehl und Gehorsam funktionieren nicht während meiner Abwesenheit«, sagt der 35-Jährige. Ohne Identifikation gäbe es keine Performance bei seinen Mitarbeitern. Das Wollen ist für ihn das A und O. Das lebt er auch vor. Ohne es 100 Prozent versucht zu haben, kommt ein Aufgeben für ihn nicht in Frage. Daher ist es für Semmelroth nur logisch, dass ein Mitarbeiter, der negative Signale sendet und damit andere im Team herunterzieht, rigoros aussortiert wird. »Der muss raus«, betont der Systemhauschef. Nur dann ziehen alle an einem Strang.