Der nächste Trend heißt Living-as-a-Service. Nach diesem Konzept entstehen gerade in München mehr als 500 Serviced Apartments für Geschäftsreisende, Messebesucher, Projektmitarbeiter und Consultants. Zielgruppe sind Besucher, die neu in die Stadt kommen und Zeit überbrücken müssen, bis sie eine eigene Unterkunft beziehen können, oder einfach nur ein paar Wochen oder Monate dort verbringen. Ihnen sollen die Serviced Apartments als perfekte Alternative zum klassischen Hotel mehr Behaglichkeit und Flexibilität, bei deutlich geringeren Kosten bieten.
Um eine »open Lobby 2.0« gruppieren sich nicht nur Coffee-Shop, Pizzaofen und 24 Stunden-Supermarkt, sondern auch E-Bike-Vermietung, Co-Working-Area, Waschsalon, Work-out-Bereich und Cocktailbar sowie eine Food-Area. Der Betreiber will außerdem Konzerte, Theater und andere Events veranstaltet, so dass die Bewohner das Haus nicht mehr verlassen müssen.
Doch die schöne neue Sharing-Welt zeigt längst schon ihre Schattenseiten. Denn wenn gemäß der altmodischen Regel »Eigentum verpflichtet«, dann ist mit der Mietdauer heute auch die Verpflichtung abgelaufen. Dann wird das Fahrrad eben irgendwo abgestellt und nichtgenutzte Leihräder gerne in Tümpel geworfen oder zu bizarren Kunstwerken verknotet. In vielen Städten sind tausende teils kaputt herumliegende Bikes, um die sich der Plattformbetreiber aus Fernost nicht mehr kümmert, ein echtes Ärgernis. Und auch Car-Sharing-Angebote werden eben nicht nur von Geschäftsreisenden oder grün-alternativen Großstadtfamilien genutzt, die ansonsten mit dem Fahrrad herumfahren. PS-starke Modelle der Nobelmarken werden bevorzugt als Car-Sharing-Modell für Straßenrennen gemietet, um auf dem Kudamm mal richtig Gas zu geben.