Neues Apple-Betriebssystem

Leopard macht Jagd auf Vista

8. November 2007, 9:27 Uhr | Joachim Gartz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Probleme trüben die Freude

Insgesamt bietet Leopard rund 300 neue Funktionen, wobei die Entwickler besonderen Wert darauf gelegt haben, Routineaufgaben möglichst übersichtlich zu gestalten. So wurde die aus der Vorgängerversion bereits bekannte Seitenleiste nochmals verbessert. Computer, die für die gemeinsame Verwendung freigegeben sind, werden automatisch in der Seitenleiste angezeigt. Auch beim Durchsuchen eines anderen Mac lässt sich die Suchfunktion »Spotlight« nutzen. Wenn man unter den Freigaben auf einen verbundenen Mac klickt, lässt sich mit den entsprechenden Zugriffsrechten ein verbundener Rechner so steuern, als säße man direkt davor.

Die Freude über das neue System bei den Mac-Fans in aller Welt wird allerdings etwas getrübt durch Probleme, die in einigen Fällen bei der Installation von Leopard auftauchen können. Wie Apple inzwischen bestätigt hat, kann es beim Upgrade zu einem Bluescreen kommen, wenn auf dem alten System die Software »Application Enhancer« vorhanden ist. Das Programm, das unter früheren Mac OS-Versionen stets einwandfrei funktioniert hat, ist offenbar inkompatibel mit Mac OS X 10.5. Apple hat inzwischen ein Support-Dokument veröffentlicht (http://docs.info. apple.com/article.html?artnum= 306857), in dem Leopard-Nutzern zwei Lösungswege angeboten werden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Mit der Option »Archivieren und Installieren « lässt sich Leopard so installieren, dass Daten der alten Systemversion übernommen werden, wobei jedoch auf dem neuen System einige Anwendungen neu installiert werden müssen. Alternativ soll es möglich sein, den Störenfried »Application Enhancer« via Unix-Kommandozeileneingabe zu deinstallieren.

Auch Apple ist also trotz seiner ironischen Seitenhiebe auf Microsoft nicht vor Fehlern gefeit. Johannes Borm, Marketing- Chef beim Distributor Comline, räumt ein, dass es bei der Installation von Leopard zu Problemen kommen kann, hofft aber, dass Apple mit Leopard seinen bislang marginalen Marktanteil von rund sechs Prozent bei PC-Betriebssystemen trotzdem weiter ausbauen kann: »Der Launch von Leopard war gigantisch. Ich hoffe, dass Leopard zu einer größeren Markdurchdringung des Apple-Betriebssystems führt. Comline wird im November mit 30 Herstellern auf der Mac Live Expo in Köln präsent sein und zeigt zahlreiche Anwendungen, die bereits von den neuen Features von Leopard profitieren.«


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  2. Probleme trüben die Freude
  3. Boot Camp: Windows auf dem Mac

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