Sorgen bereiten amerikanischen Microsoft-Partnern laut CRN USA außerdem Gerüchte, dass der Softwarehersteller in seinen Läden, die er nach dem Vorbild des Konkurrenten Apple seit 2009 unterhält, künftig auch Software für Unternehmen verkaufen will. Ziel sei, die Profitabilität dieser Geschäfte zu verbessern. In der Vergangenheit wurden Interessenten dieser Kundengruppe an Partner verwiesen, wenn sie dort auftauchten. Inzwischen arbeiten jedoch angeblich rund fünfzig Business Development Specialists in den Einzelhandelsfilialen, um Unternehmenskunden zu betreuen. Angeblich sollen dort dann auch Volumenlizenzen im Rahmen des Modells Open License für das Betriebssystem Windows für Clients und Server, das Büropaket Office für On-Premise- und Cloud-Nutzung sowie für das Datenbanksystem SQL Server verkauft werden. Partner befürchten, dass ihnen der mächtige Hersteller auf diese Weise in signifikantem Umfang Geschäft wegnehmen könnte. Bislang läuft die Open-Lizenzierung ausschließlich über Partner und deckt Kundenszenarien bis zu 250 Arbeitsplätzen ab. Einige sehr große Partner dürfen auch umfangreichere Deals per Open License abwickeln.
Microsoft bezeichnete diese kolportierten Sachverhalte inzwischen als Spekulation, an der man sich nicht beteiligen wolle. In den USA und in Kanada betreibt der Hersteller rund hundert Filialen für Konsumenten und will weitere eröffnen. In Europa gibt es diesen Direktvertriebskanal bislang nicht.