Windows-Zukunft soll 2015 beginnen

Microsoft bringt »Windows 10«

30. September 2014, 19:16 Uhr | Lars Bube
Windows 10 soll eine neue Ära einleiten
© julianbock - fotolia

Statt dem erwarteten Windows 9 hat Microsoft heute Windows 10 vorgestellt und will damit nicht weniger als eine Revolution einläuten. Es soll der letzte Spross der bisherigen Windows-Familie sein und auch auf Smartphones laufen.

Obwohl bereits seit Wochen darüber spekuliert wurde, dass Microsoft bei seinem Event am 30. September in San Francisco ein neues Windows präsentieren würde, von dem es bereits erste Vorabversionen gibt, hatte das Unternehmen letzten Endes dort noch einige Überraschungen parat. Diese beginnen schon beim Namen. Statt wie von den meisten erwartet »Windows 9« trägt es die Versionsnummer »Windows 10«. Damit will Microsoft direkt darauf hinweisen, dass es sich hier um einen großen neuen Schritt in der Entwicklung der Windows-Familie darstellt. Das ist durchaus auch strategisch zu verstehen. Auch Microsoft wird sich den neuen Gegebenheiten in der Software-Welt langfristig anschließen und Windows zu einer stetig weiterentwickelten Plattform machen, die sehr wahrscheinlich dann auch per Mietmodell genutzt werden soll. Ob das allerdings schon mit Windows 10 Einzug hält, oder die nächste Version einfach nur noch »Windows« heißen wird, wurde bei dem Event nicht abschließend geklärt. Nur die augenzwinkernd auf vermeintlich von Apple geliehene Features bezogene Frage, ob die nächsten Versionen nach großen Raubkatzen benannt würden, schloss Microsoft aus.

Zumindest übt Microsoft mit Windows 10 schon einen neuen Update-Prozess. Das Unternehmen macht alle Interessierten so früh wie noch nie zu »Insidern« und hofft, das Produkt durch deren aktives Feedback künftig sinnvoller verbessern zu können. »Wir hören genau zu, was uns die Nutzer berichten. Windows 10 ist unsere Antwort darauf«, so Windows-Chef Terry Myerson. Allerdings müsse man bei einem Betriebssystem immer beachten, dass damit auch lebenswichtige Geräte laufen, die nicht jedes neue Update sofort bekommen sollten. Man arbeite deshalb schon jetzt mit der frühen Vorabversion an der richtigen Balance zwischen Aktualität und Stabilität.

Die nächste Überraschung ist, dass Microsoft schon mit Windows 10 alle Versionen und Geräteklassen vereint. Das Betriebssystem soll mit der gleichen Code-Basis auf allen Devices von Smartphones über Tablets und Convertibles bis hin zu Desktop-PCs laufen. Damit soll auch die eigene Windows Phone-Linie ausgedient haben. Den Spagat zwischen den verschiedenen Gerätewelten will Microsoft dabei mit verschiedenen Benutzeroberflächen (UI) für Touch-Geräte und klassische Desktops mit Maus und Keyboard schaffen. Die Touch-UI wurde dafür verbessert, in der Desktop-Ansicht kehrt unter anderem das Startmenü zurück. Die Kacheln aus Windows 8 können darin mit individueller Größe integriert werden. Bei Hybriden wie dem eigenen Surface Pro 3 soll man mit Windows 10 fast nahtlos zwischen der Touch-UI und der klassischen Ansicht wechseln können.


  1. Microsoft bringt »Windows 10«
  2. Versöhnung mit Business-Kunden im Sommer 2015

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Matchmaker+