Wegen einer Klage muss Microsoft seinen Cloud-Speicher umbenennen. Aus SkyDrive wird deshalb OneDrive – zumindest vorerst. Denn auch dieser Name ist bereits besetzt.
Gut fünf Jahre nach der Einführung seines Cloud-Speicherdienstes SkyDrive gibt Microsoft dem Produkt jetzt einen neuen Namen. Innerhalb der nächsten Wochen wird SkyDrive in OneDrive umbenannt. Hintergrund ist eine erfolgreiche Klage des englischen Pay-TV-Anbieters »British Sky Broadcasting« (BSkyB), durch die Microsoft die Nutzung des ursprünglichen Namens verboten wurde (siehe: Microsoft muss SkyDrive umbenennen). Um etwas Zeit für die Umstellung zu gewinnen, hatte sich Microsoftnach dem Prozess auf einen Deal mit BSkyB eingelassen, der unter anderem eine Nachzahlung für die jahrelange Nutzung des Namens beinhaltet, dafür aber eine Umstellungsfrist einräumt.
»Natürlich ist es für uns eine schwere Entscheidung, einen so beliebten Produktnamen wie SkyDrive ändern zu müssen«, gab Ryan Gavin, General Manager Consumer Apps & Services bei Microsoft, zu. Mit dem Namen OneDrive habe man jedoch passenden Ersatz gefunden. Er passe hervorragend zu anderen Produkten wie der Xbox One und drücke aus, dass Cloud-Speicher in Zukunft zum zentralen Ort für alle möglichen persönlichen und geschäftlichen Daten werden, so Gavin weiter. Für die Nutzer soll sich durch die Umbenennung außer dem Namen und der Web-Adresse jedoch nichts ändern. Alle Daten, Verträge und Funktionen sollen unverändert übernommen werden. Frei nach dem berühmten Raider-Werbespott: SkyDrive heißt jetzt OneDrive - sonst ändert sich nichts.
Nicht so sicher ist allerdings, ob Microsoft den neuen Namen auch behalten darf. Denn schon wenige Stunden nach der Bekanntgabe der Umbenennung hat sich der dänische Hosting- und Cloud-Anbieter One gemeldet und angekündigt, die Namensrechte von seinen Anwälten prüfen zu lassen. One-CEO Thomas Medard Frederiksen sieht durch die ähnliche Namensgebung in einem ähnlichen Geschäftsumfeld eine erhebliche Verwechslungsgefahr gegeben und möchte Microsoft deshalb auch den Namen OneDrive für den Cloud-Speicher verbieten. Er habe eigentlich damit gerechnet, dass sich Microsoft dieses Mal besser über die Verfügbarkeit des Namens informieren würde als beim ersten Versuch, so Frederiksen in einem Interview mit Neowin.
--- forum[x] ---Mehr Glück könnte Microsoft da schon mit einer freiwilligen Umbenennung seiner Office Web Apps haben, die aktuell ebenfalls erwogen wird. Um die Onlineversionen von Word und Co besser auffindbar zu machen, sollen sie den Plänen nach künftig in Office Online umbenannt werden. Auch die einzelnen Bestandteile der Suite würden dann dementsprechend Word Online, Excel Online und Power Point Online heißen.