Ein amerikanischer Partner, der anonym bleiben möchte, kann dies nicht nachvollziehen. »Wenn Microsoft den Partnern nicht die Zeit gibt, den Lohn zu ernten, ehe die Incentives geändert werden, funktioniert das Channel-Modell nicht.« Der Aufwand, die Mitarbeiter zu schulen und die Cloud Services zu vermarkten, sei beträchtlich.
Paul DeGroot, Analyst bei der amerikanischen Beratungsfirma Pica Communications, sieht Microsofts Strategie illusionslos: »Microsoft will beim Vertrieb zu so vielen Endkunden wie möglich eine direkte Beziehung aufbauen.« Die Partner werden in Microsofts Cloud-Modell seiner Meinung nach als Vertriebskanal eliminiert. Sie könnten jedoch weiterhin eine Rolle spielen: als Befähiger und Integratoren.
Microsofts COO Kevin Turner hatte im Juli vergangenen Jahres auf der weltweiten Partnerkonferenz in seiner Rede noch gesagt: »Ich möchte, dass alle unsere mehr als 600.000 Partner in der Cloud Geschäfte machen.« Zum damaligen Zeitpunkt nahmen lediglich 25 Prozent der Partner an einem Cloud-Programm teil. Insgesamt will Microsoft die Cloud-Anreize anscheinend nicht zurückfahren. Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr sei im aktuellen der Anteil der Cloud-Prämien an den zwei Milliarden Dollar Channel-Incentives verdoppelt worden.