In der Deutschland-Cloud von Microsoft stellte die Telekom als Treuhänder sicher, dass die Daten der Kunden im Land geschützt sind und kein Zugriff von außen möglich ist - auch nicht von dem amerikanischen Unternehmen selbst. An dem Angebot gab es zunächst großes Interesse. Die Vorbehalte gegenüber einem amerikanischen Konzern seien greifbar gewesen, zitiert das «Handelsblatt» einen deutschen IT-Dienstleister. Inzwischen hätten die Kunden jedoch eine »pragmatischere Einstellung entwickelt«.
Die Abschottung macht es schwerer, Daten mit einer Niederlassung in einem anderen Land auszutauschen. Zudem seien viel genutzte Dienste nicht oder nur eingeschränkt nutzbar, schreibt das Handelsblatt. Der Nachrichtendienst Yammer sei seit Jahren nicht verfügbar. Auch bestimmte Server, die für die Verarbeitung großer Datenmengen nötig sind, könnten die Kunden nicht nutzen. Hinzu komme der Preisaufschlag, der im Schnitt bei 25 Prozent liege. Der Zusatzaufwand rechtfertige den Aufschlag möglicherweise. Aber: »Bei der Abwägung von Kosten und Nutzen sind die meisten Kunden nicht bereit, dafür zu zahlen«, sagte Axel Oppermann vom Beratungshaus Avispador der Zeitung. In der Summe sei das zu viel für die Kunden.
Weltweit bleibt das Cloud-Geschäft für Microsoft der Wachstumstreiber Nummer eins. Im vergangenen Quartal legte der Umsatz um 56 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zu. Die Cloud-Pattform für Unternehmen, Azure verzeichnete sogar einen Zuwachs um 98 Prozent.