Kampagne gegen »Phubbing«

Nervige Smartphone-Nutzer ausbremsen

16. August 2013, 9:10 Uhr | Elke von Rekowski
Wie der Online-Pranger von Stopphubbing zeigt, machen manche Zeitgenossen bei ihrer Smartphone-Nutzung vor nichts halt (Screenshot: Stopphubbing.com, Teaserfoto: Robert Kneschke - Fotolia.com).

Ständige und rücksichtslose Smartphone-Nutzung in Gesellschaft ist ein Ärgernis. Das findet zumindest der Australier Alex Haigh und hat dem so genannten »Phubbing« jetzt den Kampf angesagt.

»Phubbing« ist ein Kunstwort und setzt sich aus »phone« (Telefon) und »snubbing« (jemanden brüskieren) zusammen. Unter diesem Begriff zusammengefasst werden Zeitgenossen, die stets und ständig auf ihr Handy schauen, ohne dabei Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen. Ob bei einem Geschäftstermin, im Restaurant, auf einer Party oder an der Supermarktkasse – ihre Aufmerksamkeit schenken die »Phubber« lieber ihrem Smartphone, als sich auf ihr Gegenüber vor Ort zu konzentrieren. Genau diese Unsitte will Haigh jetzt stoppen und hat dazu die Seite http://stopphubbing.com ins Netz gestellt. Mit viel Sinn für Humor hat er dort Infos rund um das Thema »Phubbing« zusammengestellt und bietet sogar ganz konkrete Hilfen für den »Phubbing«-Geschädigten an.

So verrät die Seite unter anderem, wo es die meisten »Phubber« auf der Welt und welche Unarten dieser Gruppe besonders negativ auffallen. Fotos von Prominenten zeigen, dass auch die Reichen und Schönen mit den negativen Auswirkungen von »Phubbing« zu kämpfen haben oder belegen, dass es unter den Promis einige besonders hartnäckige »Phubber« gibt.

Als Praxishilfe bietet die Seite zum Beispiel Platzkarten für Veranstaltungen an, auf denen »Phubber« aufgefordert werden ihr Smartphone in der Tasche zu lassen und sich lieber dem echten Leben zu widmen. Außerdem lässt sich von der Seite aus eine Botschaft an Phubber aus dem eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis versenden, um sie darauf aufmerksam zu machen, wie störend deren andauernde Smartphone-Nutzung ist. Falls sich die Angeschriebenen nicht einsichtig zeigen, kann man auch noch zu härteren Mitteln greifen und die Unverbesserlichen mitsamt einem Foto in der »Hall of Shame« an einen Online-Pranger stellen.

Hierzulande erfreut sich die Webseite des Australiers mittlerweile steigender Beliebtheit. Laut der Webstatistik-Seite Alexa stammen derzeit die meisten Zugriffe auf die Seite aus Deutschland. Kein Wunder, denn schon das Thema SMS belegt, wie allgegenwärtig Smartphone und Co. hierzulande sind. Einer aktuellen Studie des Branchenverbandes Bitkom zufolge sind in Deutschland 2012 knapp 60 Milliarden SMS verschickt worden und die Kurve zeigt weiterhin nach oben. Die Analysten gehen davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland 63 Milliarden SMS versendet werden.


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