Die Veränderung der Kundenansprüche zeigt sich neben Mobile- und Browser-Games auch an den Konsolen der nächsten Generation. Microsoft plant die Xbox One nicht mehr als reines Gaming-Gerät, sondern als multifunktionale Entertainment-Plattform. »Ich freue mich auf die Markteinführung der neuen Konsolen«, erklärt Button-Brown. »Nicht nur wegen der besseren technischen Möglichkeiten Grafik darzustellen, sondern auch, weil ich gespannt darauf bin, wie sie das Spielverhalten der Menschen beeinflussen wird.« Features wie Gesten- und Sprachsteuerung, erweiterter Zugriff auf Video- und Musik-Content und Interaktionsmöglichkeiten mit dem Smartphone und Tablet könnten den Kundenstamm der Konsolen nochmals erweitern. »Wir gehen davon aus, dass die beiden neuen Konsolen die Verkäufe steigern werden«, sagt Markus Blumenberg, Einkaufsleiter bei Flashpoint, Distributor für Games- und Videospiele. »Die >alten< Konsolen werden glücklicherweise parallel nicht abgelöst sondern weiterhin unterstützt.« So könnten die bestehenden Konsolen mit dem anhaltenden Support durch die Publisher auch in Zukunft eine breitere Zielgruppe ansprechen und damit zu einer Vergrößerung des Gesamtmarktes beitragen.
Laut Blumenberg ist die Playstation 3 derzeit die erfolgreichste Gaming-Plattform auf dem Markt, da sie die beste Grundlage für Spieleverkäufe bietet. Sie ist weit verbreitet und die Software-Auswahl ist breit gefächert. Trotz der Marktdominanz der beiden Leitkonsolen Playstation 3 und Xbox 360 kann sich aber auch der PC weiterhin als starke Spieleplattform behaupten. Besonders seine Hardware-Flexibilität setzt ihn deutlich gegenüber der Konkurrenz ab. »Der PC ist nicht nur hierzulande eine interessante Plattform«, erklärt Carsten Fichtelmann, Geschäftsführer des Entwicklerstudios Daedelic. »Zum einen ist er in der überwiegenden Zahl der Haushalte vorhanden, zum anderen sind selbst Entwicklungen aller Größen problemlos möglich.«
Die offenen Strukturen des PCs in Verbindung mit Spielen beeinflussen den Peripherie- und Komponentenmarkt immens. Viele der Hersteller betonen, dass Gamer zuverlässige und qualitätsbewusste Käufer sind. »Wir machen die Erfahrung, dass immer dort wo jemand seine persönliche Zeit investiert, Qualität erwartet wird«, erklärt Andreas Schicker von Mad Catz. Gerade bei den Computerspielen sind die technischen Sprünge höher als bei Videospielen. Dauert ein Konsolenzyklus rund sieben bis acht Jahre, rüsten die PC-Spieler ihre Systeme deutlich häufiger auf, um den Hardware-Ansprüchen gerecht zu werden. Besonders für Grafikkarten-, Arbeitsspeicher- und Prozessor-Hersteller sind die Gamer eine der wichtigsten Zielgruppen.
Aber auch auf Games-Peripherie spezialisierte Unternehmen profitieren von den positiven Impulsen. Erst kürzlich gab Razer bekannt, das Vertriebsmodell in Europa stark auszubauen und auch Mad Catz blickt auf anhaltende Erfolge. »Die Nachfrage nach hochwertigem Gaming-Zubehör für die aktuellen Plattformen ist ungebrochen. Dies nehmen wir im Besonderen bei den Absatzzahlen unserer Gaming-Headsets wahr«, sagt Andreas Schicker.