Neben der Spieleindustrie selbst und den IT-Herstellern können die hohen Absatzzahlen und die breite Kundschaft aber auch den Fachhandel beeinflussen. »Es macht sicherlich keinen Sinn, einfach ein Regal mit Spielen hinzustellen und zu hoffen, dass jetzt jeder weiß, dass es Games gibt«, sagt Blumenberg. Stattdessen sollten Fachhändler gezielt die Spiele mit der entsprechenden Hardware verbinden und dem Endkunden damit einen erweiterten Service bieten. Allerdings stellt der Online-Vertrieb eine immer stärke Konkurrenz dar. »Die digitale Distribution wird immer wichtiger, der stationäre Handel hat zwar weiter seine Berechtigung, er konzentriert sich aber zunehmend auf Konsolen«, sagt Thorsten Unger, Geschäftsführer Politik beim Bundesverband der Computerspielindustrie G.A.M.E.. Fachhändler müssen also wie in vielen Märkten der stärker werdenden Online-Konkurrenz entgegentreten und mit entsprechenden Mehrwerten Kunden binden.
Neben den Vertriebspartnern steht auch die Spieleindustrie in der Verantwortung, dem eigenen Erfolg gerecht zu werden und die steigenden Ansprüche der Gamer mit innovativen Ideen zu bedienen. »Aufgrund sich ständig verändernder Geschäftsmodelle ist die Gamesbranche, wie kaum eine andere, im Prinzip kontinuierlich in der Forschung und Entwicklung aktiv«, erklärt Thorsten Unger. Hier gab es aber in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik, auch aus den eigenen Reihen der Branche. Viele Involvierte sehen in der zunehmenden Kommerzialisierung eine gleichzeitige Stagnation bei der Entwicklung und dem Service. Um den Erfolg des Marktes weiterhin auf hohem Niveau zu halten, müssen sich die Grundideen und die Spielerlebnisse entwickeln. »Ein gutes Spiel entsteht aus einer starken, stimmigen Vision heraus. Um diese Vision herum sollten ein paar gute Ideen stehen und danach geht es nur noch darum, diese Ideen entsprechend zu transportieren«, sagt Button-Brown.