Weitere im Zuge der Ermittlungen aufgetauchte Dokumente zeigen zudem, wie dreist die Hintermänner von PC Fritz zuletzt agierten, um ihr Geschäft mit Millionen-Umsätzen am Laufen zu halten. Nachdem im vergangenen Jahr mehrere hunderttausend Datenträger beschlagnahmt worden waren und der Fälschungsverdacht sich immer weiter verhärtete, wurde eine neue Taktik ersonnen. Statt illegale Kopien aus China, der Ukraine und anderen Ländern zu ordern, wurde versucht, mit selbst gebasteltem Briefpapier mit dem Microsoft-Logo rund 1,5 Millionen neue Datenträger bei einem offiziellen Replikator zu bestellen. So wollte man offenbar an vermeintlich legale Ware kommen. Allerdings wurde das Presswerk angesichts des ungewöhnlichen Auftrags skeptisch, zumal die Betrüger auf ihrem Anschreiben das alte Microsoft-Logo verwendet hatten.
Es gibt also noch genügend Arbeit für die Ermittlungsbehörden und die kritische Presse, bis der komplette Hintergrund der Causa PC Fritz aufgearbeitet ist. Unter anderem ist bislang noch nicht klar, wo das Geld gelandet ist und um wieviel es sich genau handelt. Während vorsichtige Schätzungen von rund drei Millionen Euro Umsatz ausgehen, erklären Branchen-Insider gegenüber www.connect-channel.de, dass alleine mit den gefälschten Windows-Datenträgern wohl mindestens die dreifache Summe erzielt worden sein dürfte.